Studie: Ohne private Altersvorsoge läuft nichts

20.03.2013

Die durchschnittliche Rentenlücke von 800 Euro mit Hilfe einer privaten Vorsorge zu schließen ist unabdingbar. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie „Vorsorgeatlas Deutschland", die vom Forschungszentrum Generationenverträge der Universität Freiburg im Auftrag von Union Investment Union Investment erhoben wurde.

(fw/ah) Die 16,6 Millionen Menschen, die privat zusätzlich für ihr Alter vorsorgen, könnten im Durchschnitt ihre Rentenlücke schließen. Sie ersetzen damit im Ruhestand 59,9 Prozent ihres letzten Bruttoeinkommens und erreichen damit nahezu das lebensstandardsichernde Ziel von 60 Prozent. „Bezüglich der Verteilung der Ansprüche gibt es jedoch deutliche Unterschiede", betont Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen vom Forschungszentrum Generationenverträge. Rund die Hälfte der Personen (8,3 Millionen) mit Ansprüchen aus der gesetzlichen und der geför-derten privaten Altersversorgung erhält nämlich weniger als 54,6 Prozent ihres letzten Brutto-einkommens. „Nur wer darüber hinaus Geld zurücklegt, hat auf jeden Fall ausreichend vorge-sorgt", so Prof. Raffelhüschen.

Besonders dramatisch sehe es bei der Versorgung der jungen Menschen aus der Gesetzlichen Rentenversicherung aus, was auf die zahlreichen Rentenreformen seit dem Jahr 2001 zurück-zuführen sei. Die 20- bis 34-Jährigen könnten mit ihrer zukünftigen Rente nur 38,4 Prozent ihres letzten Bruttoeinkommens ersetzen. Wollten sie ihren Lebensstandard halten, seien sie auf jeden Fall auf eine ersetzende private oder betriebliche Vorsorge angewiesen. Nutzten sie diese Möglichkeit, erreichten sie aufgrund der langen Ansparzeit die höchsten Ansprüche und Ersatzquoten im Vergleich zu den anderen Altersgruppen. Allerdings verfüge bisher nur knapp über ein Drittel der jüngsten Altersgruppe über Ansprüche aus der zweiten Schicht.

Obwohl die Menschen mit Ansprüchen aus Schicht 1 und Schicht 2 im Durchschnitt gut versorgt seien, gelte dies nicht für jeden. Rund die Hälfte der Sparer erhält nämlich weniger als 54,6 Prozent ihres letzten Bruttoeinkommens. Der Grund hierfür sei, dass gut verdienende Personen aufgrund ihrer großen Lücke aus Schicht 1 und ihres hohen Einkommens den Schnitt nach unten ziehen. Ihnen fehlten trotz ihrer privaten Vorsorge in der zweiten Schicht im Monat 575 Euro, und sie müssten daher noch Geld in der dritten Schicht zurücklegen. Un-abhängig vom Einkommen gelte hierbei die Erkenntnis: Wer über alle drei Schichten abgesichert sei, habe in der Regel ausreichend vorgesorgt. Die Menschen erreichten eine durchschnittliche Ersatzquote aus allen drei Schichten von insgesamt 77,4 Prozent ihres letzten Bruttoeinkommens.

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