Studie: Firmen werben am Social Media-Trend vorbei
20.02.2013
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Für die Konsumentscheidungen der Deutschen sind soziale Medien inzwischen genauso wichtig wie das Fernsehen und wichtiger als das Radio. Zu diesem Ergebnis kommt die repräsentative Studie „German Social Media Consumer Report 2012/2013"der Universität Münster und der Unternehmensberatung Roland Berger Strategy Consultants Holding GmbH, München.
(fw/an) Im Durchschnitt beeinflussen soziale Medien demnach mit 7,6 Prozent Kaufentscheidungen genauso stark wie etwa das Fernsehen mit 7,8 Prozent, Außenwerbung mit 7,4 Prozent oder klassische Postwurfsendungen mit 7,9 Prozent. Das Radio mit 5,6 Prozent haben soziale Netzwerke bereits überholt.
Das Social Media-Nutzungsverhalten der Deutschen hat sich laut Roland Berger grundlegend verändert: „Unabhängig von Alter, Bildung, Einkommen oder Wohnort werden soziale Netzwerke inzwischen intensiv und wie selbstverständlich von allen Teilen der deutschen Bevölkerung genutzt", heißt es von Seiten der Unternehmensberatung. So ist den Studienergebnissen zufolge mittlerweile jeder Deutsche durchschnittlich bei drei sozialen Netzwerken registriert; nur sieben Prozent aller Internetnutzer verwenden gar keine sozialen Netzwerke.
Dieser Trend in Richtung Social Media scheint jedoch in der deutschen Werbewirtschaft noch nicht angekommen zu sein. „Fasst man klassische Internetseiten und Social Media zusammen, so machen diese Kanäle fast ein Viertel (22 Prozent) der Kaufentscheidung aus", sagte der Leiter der Studie Jonas vor dem Esche. „Unternehmen haben in 2012 aber nur knapp zwölf Prozent ihrer Werbebudgets für Online Werbung ausgegeben." Im Vergleich: TV und Print beeinflussten die Kaufentscheidungen der Deutschen zu 16 Prozent. Hier investierten Unternehmen allerdings 82 Prozent ihrer Werbebudgets. „Auch wenn es nicht darum geht, den Einfluss der unterschiedlichen Medien auf die Kaufentscheidung eins zu eins in Werbeausgaben zu übersetzen, so sollten diese Zahlen doch zu einer Überprüfung der derzeitigen Budgetverteilung führen", rät Roland Berger-Experte Egbert Wege.
Die Studie „German Social Media Consumer Report 2012/2013" des Marketing Centers der Universität Münster und Roland Berger Strategy Consultants bietet einen repräsentativen Überblick über Demographie und Nutzungsverhalten deutscher Social Media-Nutzer und bewertet die Relevanz sozialer Netzwerke beim Produktkauf. An der repräsentativen Studie nahmen Unternehmensangaben zufolge 1.618 deutsche Verbraucher teil.
Die Roland Berger Strategy Consultants Holding GmbH, 1967 gegründet, ist eine internationale Unternehmensberatung. Die Gesellschaft ist eigenen Angaben zufolge mit über 2700 Mitarbeitern in 51 Büros in 36 Ländern vertreten.