Studie: Deutsche misstrauen Vorsorgeprodukten

14.02.2013

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Die Mehrheit der Bundesbürger steht Angeboten zur Altersvorsorge skeptisch gegenüber: 55 Prozent halten weder staatliche noch privatwirtschaftliche Angebote für vertrauenswürdig. Dies geht aus dem GfK-Investmentbarometer 2013 hervor, wie der Münchener Marktforscher GfK Verein in einer Presseerklärung mitteilte.

(fw/an) In der internationalen Studie gab demnach nur knapp ein Viertel aller Befragten in Deutschland an, der Bundesregierung zu vertrauen. 19 Prozent würden sich an Versicherungen wenden, 14 Prozent an Banken. Damit zeigen sich private Sparer und Anleger in Deutschland deutlich argwöhnischer als etwa Franzosen und vor allem US-Amerikaner.

Zum Vergleich die Ergebnisse aus Frankreich: 33 Prozent der Befragten vertrauen der Regierung, 29 Prozent den Banken und 20 Prozent den Versicherungen. In den USA ist bei der Altersvorsorge vor allem das Vertrauen in die Banken mit 56 Prozent Zustimmung überdurchschnittlich groß. Außerdem halten viele US-Bürger auch Institutionen für verlässlich, die für die meisten Europäer nicht in Frage kommen: Investmentgesellschaften erhielten mit 35 Prozent genauso viel Zustimmung wie die Regierung.

Eine Sorge treibt nach Angaben des Marktforschers länderübergreifend die Mehrheit der Befragten um: Sie befürchten, dass die Preise jährlich um mehr als zwei Prozent steigen. Nur etwas mehr als ein Viertel der befragten Deutschen hält es den Ergebnissen zufolge für wahrscheinlich, dass die EZB ihr Ziel erreicht, die Inflation durchschnittlich bei maximal zwei Prozent pro Jahr zu halten. In Portugal sind dieser Ansicht sogar nur 14 Prozent.

Das GfK-Investmentbarometer liefert Daten zum Verhalten von Privatanlegern in Europa und den USA. In der aktuellen Studie wurden im Auftrag des GfK Vereins nach dessen Angaben im Oktober und November 2012 in den Ländern Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Niederlande, Polen, Portugal, Schweden, Spanien und den USA über 11.000 private Finanzentscheider über 14 Jahre befragt.

Der GfK Verein ist eine 1934 gegründete Non-Profit-Organisation zur Förderung der Marktforschung. Er setzt sich eigenen Angaben zufolge aus rund 600 Unternehmen und Einzelpersonen zusammen. Zweck des Vereins ist es, innovative Forschungsmethoden in enger Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Institutionen zu entwickeln, die Aus- und Weiterbildung von Marktforschern zu fördern und die für den privaten Konsum grundlegenden Strukturen und Entwicklungen in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik zu verfolgen sowie deren Auswirkungen auf die Verbraucher zu erforschen.

www.gfk-verein.org