Skandinavien kommt langsam zurück

12.03.2014

Friedberg - Fotolia.com

In Zeiten der Finanzkrise waren die nordischen Länder fast ein Festung. Nun hat sich in den vergangenen zwei Jahren der Wind gedreht und die nordische Region muss mit hausgemachten und externen Problemen (Abschwung der Schwellenländer) kämpfen. Schweden ist momentan der Lichtblick.

(fw/ah) Die nordische Region steuert auf bessere Zeiten zu, aber die Wachstumsaussichten bleiben aufgrund internationaler Unsicherheit und einer schwachen Binnenwirtschaft in mehreren Ländern fragil, lautet das Fazit der Fondsgesellschaft Nordea.

Schweden scheint für einen soliden Aufwärtstrend in den kommenden Jahren am besten positioniert zu sein. In Dänemark und Finnland zeichnet sich eine leichte Erholung ab, während die Wirtschaft Norwegens nach jahrelangem Wachstum abgebremst werden wird. Das Wachstum der nordischen Länder wird in diesem Jahr insgesamt knapp 2 % betragen. Damit liegen sie weit vor der Eurozone, deren Wirtschaften zwar die Rezession überwunden haben, aber 2014 nur um 1,2 % und 2015 um 1,5 % wachsen werden, kommentiert Nordeas Chefökonom Helge J. Pedersen.

Die schwedische Wirtschaft begann sich Ende 2013 zu erholen. Die Binnennachfrage stieg markant an, während das Wachstum der Exporte verhalten blieb. 2014 trugen niedrige Zinsen und eine expansive Finanzpolitik dazu bei, die Wirtschaft anzukurbeln. Die Haushalte bleiben der wichtigste Wirtschaftsfaktor. Das Wachstum wird weiter gestärkt werden, sobald die globale Nachfrage und die Exporte an Dynamik gewinnen. Auch die Investitionen werden bei zunehmender Produktion an Umfang gewinnen und so zum Wachstum beitragen.

Die dänische Wirtschaft blickt auf einen schwachen Jahresabschluss 2013 zurück, sieht aber besseren Zeiten entgegen. Insbesondere der Exportsektor könnte aufgrund des Wachstums der wichtigsten Exportmärkte einen erfreulichen Zuwachs erreichen. Auch die Binnennachfrage wird steigen. Sobald sich die Arbeitsmarktsituation verbessert hat, wird sich ein Nachholbedarf der Haushalte zeigen. Die Immobilienpreise vermitteln ein relativ optimistisches Bild, aber die Verkaufszahlen bleiben bescheiden und sind durch ein geographisches Ungleichgewicht gekennzeichnet.

Die Wirtschaft Finnlands zeigte in letzter Zeit Anzeichen von Schwäche; das reale BIP zeigt seit sieben Quartalen in Folge keinen Anstieg. Positive Wachstumsbeiträge vom Außenhandel waren kleiner als die negativen Beiträge der Binnennachfrage. Die Trends der Weltwirtschaft lassen vermuten, dass die Exportnachfrage 2014 steigen wird. Die Binnennachfrage wird durch die etwas geringere Beschäftigungsquote belastet und die Investitionsprognosen bleiben schwach.

Das Wachstum der Festlandswirtschaft Norwegens gewann im 2. Halbjahr 2013 an Dynamik. Die Wachstumsprognose gibt jedoch nach unserer Auffassung keinen Anlass zu Optimismus. Der Neubau von Eigenheimen scheint zu stagnieren, der Konsum verläuft schleppend und die Erdöl-Investitionen scheinen ihren Höchststand erreicht zu haben. In einem schwachen Makroumfeld werden die Unternehmensinvestitionen wahrscheinlich auch bescheiden bleiben. Der Anstieg der Exporte und die expansive Finanzpolitik sind positiv zu bewerten, reichen aber nicht aus, um eine Konjunkturschwäche zu umschiffen.

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