Signa-Gründer Benko festgenommen

Der ehemalige Immobilieninvestor René Benko ist am 23. Januar in Innsbruck festgenommen worden, berichten österreichische Medien. Die Festnahme wurde vom Landesgericht für Strafsachen Wien bewilligt und von der Soko Signa des Bundeskriminalamts heute vollzogen. „Als Haftgründe werden sowohl Tatbegehungsgefahr als auch Verdunkelungsgefahr angenommen“, teilte die zentrale Staatsanwaltschaft zur Verfolgung von Wirtschaftsstrafsachen und Korruption (WKStA) mit.

In Österreich sind mehrere Verfahren gegen Benko anhängig, während auch in Italien, Deutschland und Liechtenstein Ermittlungen gegen ihn laufen. Der 47-Jährige sieht sich laut WKStA auch dem Vorwurf ausgesetzt, im Zusammenhang mit der Insolvenz seines Unternehmensimperiums eigene Vermögenswerte verschleiert zu haben. Zudem soll er das Vermögen, das in einer Stiftung vorhanden ist, dem Zugriff von Behörden, Insolvenzverwaltern und Gläubigern entzogen haben.

Die Signa Holding, das Mutterunternehmen von Benkos Immobilienimperium, meldete im November 2023 Insolvenz an und stellte damit den größten Konkurs in der Geschichte der österreichischen Wirtschaft dar. Im März 2024 beantragte Benko selbst Privatinsolvenz.

Mit der Signa Holding hatte Benko ein umfangreiches Portfolio aufgebaut, zu dem auch die deutschen Kaufhausketten KaDeWe und Galeria gehörten. Aufgrund steigender Zinsen, Energiepreise und Baukosten kam es zum Zusammenbruch des komplexen Firmengeflechts. Laut dem Insolvenzverwalter beläuft sich die Summe der Forderungen gegen Benko auf etwa 2,4 Milliarden Euro. (sg)