Schlagabtausch geht in die zweite Runde
10.11.2023
Foto: © Veresovich - stock.adobe.com
Wie berichtet, hatte vor kurzem eine SternTV Sendung für Unmut unter Maklern gesorgt. Im Kern geht es um eine unausgewogene Berichterstattung sowie einseitige Empfehlungen von Experten, die Versicherungsmakler diskreditieren würden. Stand zunächst Finanztip Chefredakteurs Hermann-Josef Tenhagen im Kreuzfeuer der Kritik einzelner Makler, so hat sich jetzt auch der BVK eingeschaltet.
Hintergrund: Stern TV Spezial zum Thema Sparen
Auslöser des Eklats war eine Sendung von „Stern TV Spezial“ am 2. November zum Thema Sparen, in der auch Versicherungen eine zentrale Rolle spielten. Der als Experte geladene Finanztip Chefredakteur Hermann-Josef Tenhagen antwortete auf eine Zuschauerfrage, ob man Versicherungen lieber im Internet oder bei einem Finanzberater abschließen sollte: „Normalerweise lieber im Internet als bei einem Finanzberater. Denn der Finanzberater lebt von den Provisionen. Immer, wo es geht, macht man es im Internet. Die BU-Versicherung, da brauchen Sie einen Makler, der Sie berät, das geht gar nicht anders“, so der Finanztip Chefredakteur.
Den Stein ins Rollen brachte der Versicherungsmakler Andreas Lohrenz, der in einem LinkedIn Post seinem Unmut Luft machte. Für Kritik sorgte vor allem die unerwähnte Tatsache, dass auch Vergleichsportale im Internet rein rechtlich gesehen Vermittler und Versicherungsmakler sind und ebenfalls Provisionen erhalten. Durch diese undifferenzierte Berichterstattung würde der Berufsstand der Makler verunglimpft, während Vergleichsportale und Honorarberatung favorisiert würden. Die Aussagen von Lohrenz sorgten für weitere Reaktionen aus der Branche.
Der BVK schaltet sich ein
Nun hat sich auch der BVK eingeschaltet. In einem ersten Schritt hatte BVK-Präsident Michael H. Heinz den TV-Moderator und Journalist Ron Perduss abmahnen lassen, der ebenfalls als Experte in der Sendung aufgetreten ist. Wie procontra berichtete, geschah dies wegen unerlaubter Versicherungsberatung. Perduss habe in einem Einspieler in der Sendung einer Familie Wechsel und Kündigungen von Versicherungen empfohlen, obwohl er nicht im Vermittlerregister eingetragen sei. Mit seinem Verhalten habe Perduss nicht nur gegen die Gewerbeordnung verstoßen, sondern auch gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG).
Zudem hat der BVK laut pfefferminzia auch anwaltliche Schreiben an die Produktionsfirma, i&u TV Produktion und an Hermann-Josef Tenhagen verschicken lassen, um eine öffentliche Richtigstellung zu veranlassen. Offizielle Stellungnahmen dazu liegen bisher noch nicht vor. (mho)