Ressourcenschonende Investments
23.02.2015
Der "Krieg gegen die Verschmutzung" ist in China vor zwei Jahren ausgerufen worden. In diesem Zusammenhang erhöhte das Umweltministerium etwa die Standards für Luftqualität. Selektive Investments in Schwellenländern sind ein Gebot der Stunde.
(fw/ah) Doch nur acht von 74 Städten erfüllten 2014 die für chinesische Verhältnisse strengen Normen. Das ist nicht viel, aber immerhin eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr, als es nur drei Städte schafften.
„China, der weltgrößte CO2-Emittent, hat definitiv erkannt, welche gesundheitlichen und wirtschaftlichen Risiken aus der Umweltverschmutzung hervorgehen. In diesem Jahr sollen in einem weiteren Schritt Unternehmen, die Umweltvorschriften nicht ausreichend einhalten, Zusatzkosten aufgebürdet werden. Denn die Beseitigung von Umweltsünden ist viel teurer als eine Umrüstung diverser Industrien auf ein umweltschonenderes Produzieren. Die positiven Anzeichen zu einer nachhaltigeren Wirtschaftsentwicklung bieten Investoren Opportunitäten. Unternehmen, deren Produkte die Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch ermöglichen, zählen dazu", so Raphael Lüscher, Manager des Swisscanto (LU) Equity Fund Green Invest Emerging Markets B.
CO2-armer Transport bietet Chancen
Auch im Bereich der Mobilität finden sich attraktive Anlagechancen. Denn CO2-armer Transport und Beförderung sind wichtige Faktoren für eine Schonung der Umwelt. "Bleiben wir im Reich der Mitte. Mit der Fusion der beiden Zughersteller China North und China South entsteht ein riesiger Konzern, der international wachsen möchte. Bereits vor der Fusion wurden Projekte in den USA gewonnen, da die Chinesen mittlerweile sehr wettbewerbsfähig sind. Der generelle Ausbau des weltweiten Schienenverkehrs sollte dafür sorgen, dass dieser Konzern und andere Unternehmen, die sich der CO2-armen Mobilität verschrieben haben, zu den Gewinnern der Zukunft gehören", sagt Lüscher.
Auch Bildung ist ein Segment, welches unter nachhaltigen Gesichtspunkten ein Investmentthema darstellt. Der Zugang zu bezahlbarer Bildung soll Armut reduzieren und der Einkom-mensverbesserung der unteren und mittleren Schichten dienen. In Brasilien wurde dieser Weg eingeschlagen, aber jüngst gab es hier einen Dämpfer für die privaten Schulanbieter. Aufgrund des Drucks von Fiskalseiten wurden strengere Vorschriften für Stipendien erlassen, so dass weniger Studenten die Möglichkeit zum Studium bei einem privaten Schulanbieter haben. Zudem wurde eine längere Rückzahlungsspanne beschlossen, was sich negativ auf den Cash-flow bei diesen Anbietern auswirken wird.
„In der Folge gab es in Brasilien kurzfristige Kursrückgänge bei entsprechenden Aktien dieser Unternehmen. Dennoch bleiben private Bildungsanbieter mittel- und langfristig chancenreich, da nur über Bildung Chancengleichheit in der Bevölkerung hergestellt werden kann. Wir sind generell der Meinung, dass der nachhaltige Nachholbedarf in den Schwellenländern immer noch immens ist. Für Anleger, die nicht nur vom Wachstum der Emerging Markets profitieren, sondern diesen Transformationsprozess mit ihrem Investment forcieren möchten, stellt diese Themenverbindung eine zukunftsweisende wie chancenreiche Option dar", so Lüscher.