Raus aus dem Dispo – so geht’s
07.12.2022
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Mit dem Überziehungskredit lassen sich kurzfristig Engpässe gut überbrücken. Langfristig wird der Dipso allerdings ganz schön teuer. Wie kommen Kundinnen und Kunden also am besten aus dieser Situation heraus?
Ein Dispositionskredit wird je nach Bonität und Alter des Kontoinhabers gleich bei der Eröffnung eines Girokontos mit eingerichtet. Reicht das Guthaben nicht aus, gewährt die Bank automatisch den fehlenden Betrag als Kredit. Die Zinssätze dafür sind allerdings spürbar höher als für konventionelle Privatkredite. „Ein Dispositionskredit eignet sich, um kurzfristig Engpässe zu überbrücken. Mittel- oder gar langfristig genutzt, ist er jedoch kostspielig“, weiß auch Iris Laduch von der Postbank. „Wenn die Rücklagen nicht ausreichen, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher Anschaffungen nicht über den Dispo finanzieren, sondern mit einem günstigeren Ratenkredit bezahlen. Dieser kann auch eine Möglichkeit sein, das Girokonto wieder ins Plus zu bringen und so die Kosten für geliehenes Geld zu senken.“
Günstigere Alternativen
Jede neunte Person in Deutschland (11 %) hat laut YouGov-Umfrage im Auftrag der Postbank in der Vergangenheit schon einmal einen Ratenkredit aufgenommen, um den Dispo auf dem Girokonto auszugleichen. Für die Umfrage wurden im Sommer insgesamt 2.070 Menschen ab 18 Jahren befragt. Die Auslösung eines Überziehungskredits ist damit einer der häufigsten Verwendungszwecke für einen Ratenkredit – nach der Finanzierung eines Autos oder Motorrads (37 %), der Wohnungseinrichtung (19 %) und Renovierung (13 %). Ist das Konto längere Zeit im Minus, sind Finanzinstitute gesetzlich verpflichtet, Kunden über kostengünstigere Alternativen zu beraten. Das ist der Fall, wenn der eingeräumte Dispositionskredit über einen Zeitraum von sechs Monaten ununterbrochen zu drei Vierteln ausgeschöpft wird.
Die Qual der Wahl
Wer ein günstiges Kreditangebot sucht, sollte sich am effektiven Jahreszins orientieren. Er gibt die jährlichen Gesamtkosten für ein Darlehen an, berücksichtigt allerdings noch nicht optionale Leistungen wie eine Restschuldversicherung. Vergleichsportale im Internet bieten einen guten Überblick über Konditionen, jedoch sind die Angaben mit Vorsicht zu genießen: „Die tatsächlichen Darlehenskosten sind oft von der Bonität des Kreditnehmers abhängig. Daher sollten Verbraucherinnen und Verbraucher ein konkretes Angebot einholen“, erklärt Laduch. (lb)