Quo Vadis, Immobilien?
02.04.2020
Kai Enders, Vorstandsmitglied der Engel & Völkers AG / Foto: © Engel & Völkers
Die Corona-Krise hat Deutschland fest im Griff. Welche Folgen das für den Immobilienmarkt hat, erläutert Kai Enders, Vorstandsmitglied der Engel & Völkers AG.
„Die Corona-Pandemie führt kurzfristig zwar zu Verlagerungen von Kaufabschlüssen, langfristig wird sie die Wohnraumnachfrage aber nicht mindern”, konstatiert Kai Enders und führt weiter aus: „Seit vielen Jahren übersteigt der Bedarf an Wohnraum in vielen Städten und Regionen das knappe Immobilienangebot. Dieser fundamentale Trend wird sich auch in der aktuellen Situation nicht maßgeblich ändern, da die Gründe für den Nachfrageüberhang weiterhin bestehen bleiben.” Das Marktgeschehen setzt sich fort. Die starke Wohnraumnachfrage in den vergangen Jahren ist auf das Bevölkerungswachstum und den anhaltenden Zuzug in die Metropolregionen und mittelgroße Städte zurückführen. Auch die erhöhte Neubautätigkeit konnte den zusätzlichen Immobilienbedarf nicht decken. Dadurch ist es zu dem deutlichen Preisanstieg bei Kauf- und Mietobjekten gekommen. „Der Bedarf nach Wohnraum wird auch angesichts der Corona-Krise nicht abnehmen – denn gewohnt wird immer“, resümiert Kai Enders.
Keine Trendwende in Sicht: Immobilien bleiben wertstabile und sichere Geldanlage
Die Tatsache, dass es derzeit weniger Transaktionen gibt, erklärt Kai Enders wie folgt: „Die von der Bundesregierung verhängten Kontaktverbote und Ausgangssperren sowie behördlich angeordneten Geschäftsschließungen behindern den gewohnten Ablauf bei der Objektvermittlung.” Persönliche Besichtigungen sind zwar unter strenger Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen möglich, aber zum Teil geschlossene Bankfilialen erschweren es Kunden entsprechende Darlehen zu bekommen. „Derzeit registrieren wir zwar eine Reihe von Verschiebungen, aber nur wenig Stornierungen. Wir gehen davon aus, dass das Geschäft nach der Überwindung der aktuellen Situation auf dem bisherigen Niveau weiterläuft und sogar Nachholeffekte zu verzeichnen sein werden”, sagt Kai Enders abschließend. (ahu)