Pläne zur Rentenreform unter massivem Beschuss

02.03.2014

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Immer lauter wird die Kritik an den Rentenreformplänen der neuen Bundesregierung. Jetzt auch von einem SPD-Granden.

(fw/hwt) Die Auswahl der für die auf zwei Jahre erweiterte Mütterrente infrage kommenden Geburtsjahrgänge sei willkürlich getroffen worden. Die Finanzierung gehe zu Lasten der jungen Generation. Doch damit nicht genug. Angesichts der demografischen Entwicklung sei es geradezu paradox, plötzlich das Fenster für die Rente mit 63 zu öffnen. Von Seiten der EU-Kommission wurde dagegen bereits Widerstand angekündigt. Jetzt schlägt auch der frühere SPD-Chef Franz Müntefering, ohnehin nicht gerade als Busenfreund der derzeitigen Arbeits- und Sozialministerin Andrea Nahles bekannt, Alarm. Gegenüber der Saarbrücker Zeitung verlangte er Korrekturen an den Rentenplänen der Koalition: „Wenn die Union und meine Partei Mut haben, dann holen sie noch mal tief Luft und schauen sich alles noch mal genau an. Es geht besser", wird Müntefering zitiert, in der Schröder-Regierung selbst Arbeits- und Sozialminister.

„Die neue Regelung einer Rente mit 63 ist bizarr, und die ebenfalls geplante Lebensleistungsrente ist systemfremd", kritisierte der SPD-Politiker. In Zukunft werde die Zahl der Beitragszahler deutlich weniger und die der Rentenempfänger deutlich mehr werden. „Wie hoch sollen die Beiträge der Jungen denn steigen? Mein Sorge ist: Das System der beitragsfinanzierten Rente scheitert, und wir landen bei einer Grundrente nach Bedürftigkeit", erklärte Müntefering.

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