Persönliche Finanzen: Warum ein bisschen Frugalismus nie schadet

11.07.2024

Foto: © peopleimages.com - stock.adobe.com

Was ist eigentlich Frugalismus und was hat er mit der privaten Altersvorsorge zu tun? Frugalismus ist eine Art Lebenskonzept mit dem Ziel, finanzielle Freiheit zu erreichen und möglichst früh in Rente zu gehen. Der Plan ist es, innerhalb von zehn bis zwanzig Jahren ein großes Vermögen aufzubauen, um dann von den Erträgen leben zu können. Dafür entscheiden sich Frugalisten gegen jede Form von Luxus und Überfluss und verzichten auf „überflüssige“ Ausgaben. Stattdessen investieren sie in unterschiedlichste Anlageformen. Dieser Weg zur finanziellen Freiheit hat allerdings einen hohen Preis, der gerade für Menschen mit niedrigem Einkommen oder Familien nur schwer zu verwirklichen ist. Und für manche ist es auch einfach nicht erstrebenswert. Die Experten der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) informieren über alternative Möglichkeiten, die eigenen Finanzen optimal aufzustellen und das Leben auch in jungen Jahren genießen zu können.

Andere Strategien für den Vermögensaufbau und die Altersvorsorge

Um Vermögen aufzubauen und seine persönlich gesteckten Ziele zu erreichen, braucht es zunächst einen genauen Überblick der eigenen Finanzen. Wie hoch sind die regelmäßigen Ausgaben und wo sind Einsparpotenziale versteckt. Denn immer wieder passiert es, dass man die Fixkosten und deren Anteil am Monatsbudget aus den Augen verliert. Langfristige Sparziele geraten dann in Vergessenheit. Ob digital oder ganz klassisch: Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie viel man eigentlich für den Lebensunterhalt benötigt, eignet sich nach wie vor das gute alte Haushaltsbuch. Hier werden alle Einnahmen und Ausgaben notiert. Auch Kleinstbeträge wie beispielsweise der Kaffee-to-Go vom Bäcker oder die Kosten für den monatlichen Online-Streaming-Dienst sind wichtig festzuhalten. Gerade kleinere Posten summieren sich schnell im Laufe eines Monats. Die erste Aufstellung aller Kosten ist natürlich mit Aufwand verbunden – aber es lohnt sich. Im Übrigen ist das auch bei Frugalisten ein besonders beliebtes Vorgehen.

Balance zwischen Sparen und Konsum

Hat man erst einmal einen Überblick über die Ein- und Ausgaben, zeigt sich: Konsum und Sparen schließen einander nicht aus. Um aber dennoch die Kontrolle zu behalten und die private Altersvorsorge nicht aus den Augen zu verlieren, nutzen viele Menschen das Zwei-Konten-Modell. Idealerweise wird bei dieser Variante ein Konto zum Sparen und Geldanlegen verwendet. Das andere benutzt man für den täglichen Lebensunterhalt und den alltäglichen Konsum. Andere wiederum versuchen, ihre Ausgaben prozentual aufzuteilen. Im Frugalismus wird der größte Teil des Gehalts gespart, doch auch allgemein ist es ratsam, einen gewissen Prozentsatz monatlich zurückzulegen. Als Orientierung kann man dafür beispielsweise die DVAG-Formel zum finanziellen Glück nutzen. 30 % des Gehalts werden fürs Wohnen verwendet, 30 % zum Sparen, 30 % für den Konsum. Die restlichen zehn Prozent werden gerne mal vergessen in der Haushaltsrechnung, obwohl sie sehr wichtig sind. Denn zehn Prozent des Budgets sollten zur Absicherung genutzt werden, sprich für Versicherungen zum Schutz von Gesundheit und, falls vorhanden, Eigentum.

Die finanzielle Zukunft planen  

Um den Vermögensaufbau und die private Altersvorsorge zu planen, empfiehlt es sich einen Experten, beispielsweise einen Vermögensberater, anzusprechen. Gemeinsam können dann Fragen geklärt werden, die nicht nur die Gegenwart, sondern auch die finanzielle Zukunft angehen. Welche Pläne habe ich noch? Stehen größere Anschaffungen bevor? Welchen Traum möchte ich mir zu welchem Zeitpunkt im Leben verwirklichen? Vermögensberater können dann dabei helfen, Möglichkeiten zum Sparen aufzudecken und einen langfristigen Vermögensaufbau zu planen. Denn gerade für die private Altersvorsorge hilft es, frühzeitig realistische Sparziele zu setzen und zeitgleich die Erfüllung persönlicher Träume zu berücksichtigen. (fw)

Andere ThemenFinanzplanung