Nürnberger will Kosten senken
15.05.2024
Foto: Hauptversammlung der Nürnberger Versicherung © NÜRNBERGER Versicherung
Die Nürnberger Versicherung hat sich zum Ziel gesetzt, eine marktadäquate Kostenquote zu erzielen: Bis 2026 sollen die Kosten um 4 Prozent reduziert werden, das entspricht nach Inflation einem Betrag von etwa 75 Mio. Euro. Damit sollen folgende Punkte erreicht werden: Eine größere Wettbewerbsfähigkeit für Vermittler und Kunden, effizientere Prozesse sowie mehr Verantwortung für Mitarbeitende und wieder höhere Ergebnisse für Aktionäre.
„Bei unserem Programm ‚Fit für die Zukunft‘ geht es darum, uns zu fokussieren, Dinge wegzulassen und Prozesse zu optimieren“, erklärte Nürnberger-CEO Harald Rosenberger auf der Hauptversammlung. „Damit wir fit werden … denn hier haben wir eine Kostenlücke identifiziert, die wir auf diese Weise schließen wollen. 4% Kostenreduktion nach Inflation bzw. ca. 75 Mio. EUR bis 2026 haben wir uns vorgenommen. Dafür haben wir alles auf den Prüfstand gestellt“, so Rosenberger.
Programm „Fit für die Zukunft“
„Fit für die Zukunft“ bildet die Basis für das künftige Geschäftsmodell der Nürnberger: „Wir fokussieren unser Geschäftsmodell und richten es in allen drei Sparten Leben, Kranken und Schaden/Unfall nach und nach auf das Zukunftsthema Prävention aus. Wir erwarten in diesem Feld große Entwicklungen, da Klimawandel, demographische Entwicklung und das Thema Gesundheit weiter an Bedeutung gewinnen werden. Politik, Gesellschaft und Wirtschaft sind hier gefordert, nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Wir sind überzeugt, dass wir über Prävention sowohl Schaden- als auch Stornoquoten senken und über Kooperationspartner neue Kunden gewinnen“, so Rosenberger.
Ausblick
Für das laufende Jahr ist die Nürnberger vorsichtig optimistisch. Während in der Personenversicherung eine Geschäftsentwicklung oberhalb des Marktdurchschnitts erwartet wird, bleibt die Schaden-Sparte trotz eingeleiteter Maßnahmen noch defizitär. Für 2024 erwartet der Konzern einen Gewinn von 40 bis 50 Mio. EUR, 2026/2027 soll der Gewinn auf 100 Mio. EUR steigen.
Die Aktionäre der Nürnberger Versicherung begrüßen den angestoßenen Transformationsprozess. Sie entlasteten Vorstand und Aufsichtsrat bei der diesjährigen Hauptversammlung mit klarer Mehrheit und stimmten für eine stabile Dividende von 3,50 EUR je Stückaktie.
Nürnberger Konzern hat einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden
Im Anschluss an die Hauptversammlung wurde Walter Bockshecker (64) in das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt, das Dr. Wolf-Rüdiger Knocke aus gesundheitlichen Gründen abgegeben hat. Bockshecker war von 2007 bis 2022 Personalvorstand bei der Nürnberger und gehört dem Aufsichtsrat seit 2023 an. (mho)