Nordea: Skandinavien bremst restlichen Euroraum aus

13.06.2013

Die Wirtschaftleistung in der Eurozone lässt keine Luftsprünge zu. Wenn überhaupt, dann können wir Deutsche als Lokomotive fungieren. Die nordischen Volkwirtschaften werden weiterhin stärker wachsen als der Euroraum, bemerkt Nordea-Chefvolkswirt Helge J. Pedersen in einem aktuellen Marktkommentar.

(fw/ah) Mit einem Wirtschaftswachstum von 1,2 Prozent in diesem Jahr und 2 Prozent im kommenden Jahr werden die nordischen Volkwirtschaften weiterhin stärker wachsen als der Euroraum. „Doch auch die kleinen und offenen Volkswirtschaften im Norden Europas können sich dem insgesamt schwachen globalen Wirtschaftstrend nicht vollständig entziehen", erklärt Pedersen. Der Experte passte vor diesem Hintergrund die Wachstumsprognosen für Dänemark, Finnland und Norwegen im Hinblick auf die Jahre 2013 und 2014 an. Für Schweden hält der Experte an seiner Prognosen aus dem März fest.

Die schwedische Wirtschaft stagnierte Ende 2012, im ersten Quartal 2013 erholte sich das Bruttoinlandsprodukt jedoch wieder. Die Statistiken signalisierten aber auch einige Schwächen, so zum Beispiel durch die steigenden Lagerbestände.

Das Bruttoinlandsprodukt Norwegens legte im ersten Quartal erwartungsgemäß erfreulich zu. Das bestätigt Nordea in der Analyse, dass die Wachstumsdelle im vierten Quartal 2012 vorübergehender Natur war. Allerdings habe die Arbeitslosigkeit leicht angezogen, und die Gehaltssteigerungen seien etwas niedriger ausgefallen als erwartet. Daher korrigierte der Nordea-Experte die Prognose für die steigenden Konsumausgaben nach unten, und auch die Investitionstätigkeit bleibe wohl hinter den ursprünglichen Annahmen zurück.

„Die dänische Wirtschaft kämpft mit den Auswirkungen eines beinahe vierjährigen Intermezzos, während dessen die Wirtschaftsaktivität praktisch bei null lag" sagt Pedersen. Dieser Seitwärtstrend sollte allerdings im Laufe des Jahres und besonders Anfang 2014 von moderat steigendem Wachstum abgelöst werden.

Die kurzfristigen Aussichten für die finnische Wirtschaft werden durch die mangelnde internationale und heimische Nachfrage belastet, und der Arbeitsmarkt sollte sich im Jahresverlauf abschwächen. Gegen Ende 2013 besteht nach Ansicht von Nordea im Zuge er steigenden weltweiten Handelsvolumina Aussicht auf eine Erholung der Exporte. „In Finnland ist 2014 dann mit sukzessive steigenden Exporten, Investitionen und Verbraucherausgaben zu rechnen", erwartet Pedersen.

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