Naturgefahrenportal: GDV fordert rasche und nutzerfreundliche Umsetzung

21.03.2024

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Einen Tag vor der entscheidenden Sitzung des Bundesrats über die Einführung eines Naturgefahrenportals in Deutschland mahnen die Versicherer Tempo und zeitgemäße Darstellung bei der Umsetzung an. „Für eine rasche Einrichtung des Online-Portals sollten die verfügbaren Daten aus Bund und Ländern möglichst zügig gebündelt und nutzerfreundlich aufbereitet werden“, sagte Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), am Donnerstag in Berlin. Bislang liegen viele Daten zu Naturgefahren wie Hochwasser lediglich in den Geoportalen der Bundesländer vor. 

Bisher unzureichende Aspekte

Die Auffindbarkeit und Verständlichkeit dieser Geodaten ist aus Sicht der Versicherungswirtschaft derzeit unzureichend. Viele Angebote richten sich in der Aufbereitung und Bedienung eher an ein Fachpublikum, statt ratsuchenden Laien wirklich weiterzuhelfen. „Alle Informationen über Naturgefahren müssen leicht verständlich und intuitiv zu finden sein, damit Nutzer schnell ihre individuelle Gefährdung durch Naturgefahren ermitteln können“, so Käfer-Rohrbach. Unverzichtbar seien dafür Karten, die für verschiedene Naturgefahren die Gefährdungslage adressgenau darstellen. 

Weiterführende Beratungsangebote fehlen

Zugleich lassen viele Geoportale die Nutzer ohne weiterführende Beratungsangebote zu Prävention und Klimafolgenanpassung zurück. Daher sollte das neue Naturgefahrenportal des Deutschen Wetterdienstes nach Ansicht der Versicherer über die reine Risikoeinschätzung hinaus vor allem umfassende Informationen zum Schutz vor Extremwetter zur Verfügung stellen. „Andere Länder wie etwa Österreich verfügen bereits seit langem über gut funktionierende Naturgefahrenportale. Daran sollte sich Deutschland orientieren“, sagte Käfer-Rohrbach. 

Beispiel Österreich: HORA – wie ein Naturgefahrenportal funktionieren kann

In Österreich gibt es bereits seit 2006 das Naturgefahrenportal HORA. Auslöser für die Entwicklung waren die schweren Hochwasser 2002 und 2005. Im HORA-Portal sind sämtliche in Österreich verfügbaren Geodaten des Bundes und der Länder gebündelt und Gefahrenkarten für alle Naturgefahren hinterlegt. Die Daten sind kostenlos, öffentlich und autorisiert, so dass Behördengänge zur Informationsbeschaffung nicht mehr notwendig sind. (mho)

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