Mikrofinanz als Instrument zur Armutsbekämpfung

27.06.2024

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32 Zielländer, 95 refinanzierte Finanzinstitute, 404.537 erreichte Endkreditnehmer – das ist die Bilanz des Jahres 2023 der Invest in Visions GmbH. Laut aktuellem Halbzeitbericht der UNCTAD (Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung) werden jährlich 4 bis 4,3 Bio. US-Dollar benötigt, um die Finanzierungslücke zur Erreichung der nachhaltigen UN-Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) bis 2030 im Globalen Süden zu schließen.

Der Wirkungsbeitrag ist für Mikrofinanz und generell für Impact Investing das zentrale Element. Der Wirkungsbeitrag von Invest in Visions, als ausgelagerter Finanzportfoliomanager für die verwalteten Fonds, besteht vor allem in der Allokation von Kapital in einen unterversorgten Markt: Die Fonds refinanzieren Mikrofinanzinstitute in den Entwicklungs- und Schwellenländern. Diese reichen das Geld dann in Form von Kleinst- und Kleinkrediten an Endkreditnehmer weiter.

„Seit unserer Gründung vor 18 Jahren sind wir vom Gedanken angetrieben, dass die öffentlichen Gelder und philanthropischen Mittel nicht ausreichen, um die sozialen und ökologischen Herausforderungen zu bewältigen“, so Edda Schröder, Gründerin und Geschäftsführerin von Invest in Visions. „Ein wichtiges Instrument zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung und Armutsbekämpfung ist Mikrofinanz.“

Wichtiger Indikator für finanzielle Inklusion

Die Investitionen von den von Invest in Visions verwalteten Fonds gehen – ausgenommen Panama – in Länder, die nach der Weltbank-Klassifizierung als „Länder mit mittlerem Einkommen“ eingestuft werden. Ende 2023 waren es zu 38 % Länder mit „unterem mittleren“ Einkommen (1.136-4.465 US-Dollar jährliches Pro-Kopf-Einkommen) und zu 59 % Länder mit „höherem mittlerem“ Einkommen (4.466-13.845 US-Dollar jährliches Pro-Kopf-Einkommen). Panama gehört zu den Ländern mit „hohem Einkommen“ (3 %). Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen der IIV-Portfolios betrug 5.460 US-Dollar.
Dies liegt weit unter dem weltweiten Durchschnitt (12.868 US-Dollar) und dem Einkommensniveau von Deutschland (54.030 US-Dollar) oder anderen OECD-Ländern (45.273 US-Dollar).

Als wichtigster Indikator für finanzielle Inklusion gilt gemeinhin das Vorhandensein eines Bankkontos. Weltweit verfügen mittlerweile 76 % der Erwachsenen über ein Konto. Der Wert für den gewichteten Durchschnitt der Länder, die in den Portfolios von Invest in Visions vertreten sind, liegt lediglich bei 60 %. Zum Vergleich: In den USA liegt dieser Wert bei 95 % und in Deutschland sogar bei 100 %.

Mit seinen Investitionen will der Impact Investor zur Verwirklichung von mindestens fünf der 17 SDGs beizutragen. „Neben SDG 1 (No Poverty), SDG 8 (Decent Work and Economic Growth), SDG 9 (Industry, Innovation and Infrastructure) sowie SDG 10 (Reduced Inequalities) ist die Förderung der Frauen (SDG 5: Gender Equality) einer unserer großen Ansprüche. Das haben wir auch im vergangenen Jahr erreicht – 77 Prozent betrug der Anteil der finanzierten Frauen.“, freut sich Schröder. (ml)