JDC Trendbarometer: Bewegung im PKV-Markt

16.12.2024

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Krankenversicherte müssen im kommenden Jahr mit höheren Kosten rechnen. Bei der gesetzlichen Krankenversicherung werden der Höchstbeitragssatz und die Zusatzbeiträge angehoben, und auch die privaten Krankenversicherer haben deutliche Prämiensteigerungen angekündigt. Versicherte haben aber die Möglichkeit, sich einen günstigeren Anbieter zu suchen und bestimmte Leistungen über Zusatzversicherungen abzudecken. Laut den Tarifberechnungen des unabhängigen Analysehauses Morgen & Morgen als Basis für das aktuelle JDC Trendbarometer kommt Bewegung in den PKV-Markt.

Vor allem die Gruppe der Angestellten sind die großen  Nachfrager nach neuen PKV- Tarifen. Ihr Anteil an allen M&M- Tarifberechnungen für PKV voll  und PKV Zusatz im bisherigen Jahresverlauf beträgt 20 Prozent. Vor zwei Jahren waren es erst 16,8 Prozent.

Zweitgrößte Nachfrager sind die Beamten mit einem Anteil an allen KV-Tarifberechnungen von 16,8 Prozent. Allerdings betrug dieser Anteil vor zwei Jahren noch 20,6 Prozent. Bei der drittstärksten Nachfragegruppe, den Freiberuflern, liegt der Anteil neuer Tarifberechnungen an allen KV-Berechnungen mehr oder weniger stabil bei 15,8 Prozent (2024: 15,5 Prozent). 

Mehr als 90 Prozent der Deutschen sind gesetzlich krankenversichert. Aber immer mehr schließen private Zusatzversicherungen ab, um Leistungen abdecken, die von der gesetzlichen Krankenversicherung nicht oder nur teilweise übernommen werden. Zuletzt erreichte die Zahl der Zusatzversicherungen laut PKV-Verband auf den Rekordwert von knapp 30 Millionen.

Zahnzusatzversicherungen bleiben gefragt  

Allerdings gibt es auch im Bereich der Zusatzversicherungen Bewegung im Markt. Zwar ist die Zahnzusatzversicherung nach wie  vor die beliebteste Extra- Absicherung. Allerdings ging der  Anteil an Tarifberechnungen an  allen berechneten PKV- Zusatztarifen beim M&M von 42,3  Prozent vor zwei Jahren auf aktuell 41,1 Prozent zurück.

Einen Nachfrageanstieg – allerdings auf wesentlich niedrigerem Niveau – verzeichneten 2023 dagegen die Zusatzleistungen für die stationäre Versorgung im Krankenhaus auf 19,4 Prozent, das Pflegetagesgeld auf 10,2 Prozent und ambulante Zusatzversicherungen auf 7,5 Prozent.

Kunden wollen gute Absicherung ohne eigenes finanzielles Risiko  

Um bei den Prämien für eine privaten Krankenversicherung zu sparen, ist die Höhe der Selbstbeteiligung ein adäquates Mittel. Die meistgewählte Selbstbeteiligungshöhe bei den Tarifberechungen von M&M liegt zwischen 400 bis 500 Euro.

Allerdings ist der Anteil der Tarifberechnungen mit dieser Selbstbeteiligung von 47 Prozent vor zwei Jahren kräftig auf aktuell 40 Prozent gefallen. Gleichzeitig ist der Anteil an Tarifberechnungen ganz ohne Selbstbeteiligung von 18,9 Prozent im Jahr 2022 auf aktuell 20,7 Prozent gestiegen. Vielen Menschen ist offensichtlich eine umfängliche Absicherung ohne finanzielles Risiko wichtiger als niedrigere laufende Prämien für ihre PKV.

Während die Nachfrage nach einer prämiensparenden Selbstbeteiligung sinkt, steigen die Ansprüche der Menschen an ihre PKV im Fall der Fälle. So ist die Nachfrage nach stationären Leistungen im Mehrbettzimmer in den zurückliegenden zwei Jahren von 11,7 auf 9,8 Prozent gefallen. Gleichzeitig ist die Nachfrage nach Tarifen mit Unterbringung im Einbettzimmer von 21,7 auf 27 Prozent gestiegen. (mho)

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