Ist der Traum vom Eigenheim noch finanzierbar?
29.09.2023
Der rasante Höhenflug der Immobilienpreise hat ein Ende. Dennoch ist es für Bauherren und Immobilienkäufer schwer, sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Die Baupreise, bestehend aus Lohnkosten und Materialpreisen sowie den Zinsen, sind in den vergangenen Jahren eklatant angestiegen.
Fakt ist, dass die Anhebung des Leitzins unverkennbare Folgen nach sich zieht. Dazu kommt die gestiegene Inflation und der Anstieg der Baumaterialkosten. Auch wenn sich die Immobilienpreise derzeit deutlich niedriger als noch vor drei Jahren bewegen, zahlt ein potenzieller Eigentümer deutlich mehr als früher. Ob der Traum vom Eigenheim finanzierbar ist, hängt von einer Vielzahl an Faktoren ab. Wer so günstig wie möglich finanziert und Doppelbelastungen aus Miete und Baufinanzierung vermeidet, kann mit dem entsprechenden Einkommen und einem guten Konzept auch heute noch bauen.
Für die Einlagerung der Sachen, die aus der Mietwohnung ins Eigenheim umziehen, kann man vorübergehend einen Container mieten. Das ist günstiger, als die Wohnung und das noch nicht fertiggestellte Haus zu halten. Handwerklich begabte Bauherren können die Kosten ebenfalls senken, in dem sie vieles selbst machen und sich die benötigten Maschinen dafür im Maschinenverleih ausleihen.
Höhere Baukosten - Inflation - doppelte Materialkosten
Die Baukosten steigen so stark wie seit 51 Jahren nicht mehr, wissen Experten. Vor allem beim Neubau ist der Kostenanstieg nicht zu übersehen. Aber auch Eigenheimbesitzer, die umbauen oder sanieren möchten, müssen tief in die Tasche greifen. Vor allem die Preise für Holz und Beton, für Fliesen und Stein, aber auch für den Arbeitslohn der Handwerksfirmen sind im Zuge der Inflation drastisch angestiegen. Die Materialkosten haben sich fast verdoppelt, was auch den passionierten Heimwerker vor eine Herausforderung stellt. Eine Kostensenkung, eine Abnahme der Inflation, ist nicht in Sicht. Eher besteht das Risiko, dass die Preise weiter steigen und dass der Leitzins erneut erhöht wird. Ebenso ist es heute für Normalverdiener und selbst für gut verdienende Familien sehr schwer, einen Kredit zu günstigen Konditionen zu bekommen.
Immobilienpreise im Sinkflug - bauen trotzdem so teuer wie nie
Wer heute verkaufen möchte, bekommt weniger Geld für seine Immobilie als Mitte 2020. Das ist nicht nur in Deutschland, sondern weltweit und vor allem in den Metropolen der Fall. Für den Verkäufer ist die Veräußerung mit einem Verlust verbunden. Doch wie passt das zusammen, wenn der Käufer mehr Geld ausgeben und sich den Kauf oder auch den Hausbau ganz genau durchkalkulieren muss? Hier spielen die steigenden Zinsen und der damit verbundene Anstieg der Baupreise die hauptsächliche Rolle. Die Teuerung ist nicht zu beschönigen und lässt sich nicht von der Hand weisen. In Anbetracht der Tatsachen ist es daher unerheblich, ob es sich um den Bau oder Kauf in einer Metropole oder in ländlichen Regionen handelt. Die Materialkosten und die Zinsen für Bau- und Ausbaukredite kennen hier keinen Unterschied.
Fazit: Aufgrund des Zinsanstiegs gibt es immer weniger Familien, die sich den Weg ins Eigenheim leisten können. Auch die Inflation, mit der eine Teuerung der Baumaterialien und der Bauleistungen einhergeht, ist ein Grund für die sinkenden Möglichkeiten. Dass die Grundpreise fallen, gleicht diesen gravierenden Kostenanstieg nicht aus. (fw)