Interhyp: Kapitalanleger unter Immobilienkäufern in der Minderheit

Wer eine Immobilie finanziert, will sich eher den Traum vom Eigenheim erfüllen als eine Kapitalanlage schaffen. Das berichtet Interhyp, Deutschlands größter Vermittler von privaten Baufinanzierungen.

(fw/hwt) Das Unternehmen hat rund 50.000 Darlehensabschlüssen aus den vergangenen zwölf Monaten ausgewertet. Demnach wird nur etwa jede fünfte finanzierte Immobilie zur Vermietung genutzt. In rund 80 % der Fälle wohnt der Darlehensnehmer selbst darin. „Für sie ist die Steigerung ihrer Lebensqualität durch das eigene Zuhause entscheidender als Rendite oder Wertzuwachs", kommentiert Interhyp-Vorstandschef Michiel Goris die Daten.

Angesichts der Marktentwicklung in den Städten mag leicht der Eindruck entstehen, der Anteil der Kapitalanleger nehme drastisch zu. Doch Gories rückt dies zurecht: „Wir verzeichnen unter Käufern und Bauherren nur eine leichte Zunahme von Kapitalanlegern im Bereich von etwa ein bis zwei Prozentpunkten innerhalb eines Jahres." Hingegen entschieden sich etwa viermal mehr Baufinanzierungskunden für die Immobilie zur Eigennutzung.

Ausschlaggebend sei die sogenannte emotionale Rendite. Dazu zählen die Aussicht auf ein langfristiges Zuhause für die Familie und Unabhängigkeit von Vermietern ebenso wie eine höhere Lebensqualität oder das Grundbedürfnis nach Sicherheit im Alter. Die derzeit günstigen Zinsen machen den Immobilienerwerb zudem für viele erschwinglich. Dazu kommt, dass einige Banken insbesondere für Eigennutzer gute Konditionen bieten. „Eigenheimbesitzer sind zuverlässige Darlehensnehmer, die in aller Regel alles daran setzen, die Raten für den Hauskredit zu bedienen", sagt Goris. Der Experte empfiehlt Interessenten, die ein Haus oder eine Wohnung zur Eigennutzung suchen, auch auf ein positives Bauchgefühl zu achten. Die eigene Immobilie ist laut Gories in vielen Fällen eine Entscheidung fürs Leben. Wichtiger als die kurzfristige Wertentwicklung sei dann, dass die Lage und die Wohnung zu den eigenen Bedürfnissen passten.