ING Investment Management: Inflationsrisiken in China beherrschbar
07.02.2013
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Eine aktuelle Markteinschätzung von Maarten Jan Bakkum, GEM-Stratege bei ING Investment Management, Den Haag. Nach seiner Ansicht gibt es augenblicklich keine Gründe zu einer überzogenen Sorge hinsichtlich der Entwicklung der Inflation in China. ING IM empfiehlt darüber hinaus das Engagement in Emerging Markets-Aktien.
(fw/ah) "Von Oktober 2009 bis Mai 2010 taten sich EM-Aktien schwer, Werte aus den Industrieländern zu übertreffen - trotz des sich verschlechternden Risikoprofils der USA und Europas und einer stabilen Wachstumsentwicklung in den EM-Volkswirtschaften. Erst Ende Mai konnten die Schwellenländermärkte wieder an ihren langfristigen Outperformance-Trend gegenüber den entwickelten Märkten anknüpfen. Seitdem liegen die Renditen von EM-Aktien um 12 Prozentpunkte über denen von Industrieländeraktien. Die Anfälligkeiten und trüben Wachstumsaussichten der entwickelten Welt, die offensiv auf Konjunkturförderung ausgerichtete Geldpolitik in den USA und die endogene Stärke der Schwellenländervolkswirtschaften haben ein günstiges Umfeld für EM-Aktien geschaffen.
Das chinesische Inflationsrisiko in nach unserer Meinung beherrschbar. Wenn auch die Inflationsentwicklung für das Reich der Mitte derzeit belastend ist, ist die Angst vor einer geldpolitischen Straffung unserer Ansicht nach etwas übertrieben. Im Oktober stieg die Headline-Inflation von 3,6 % im Vormonat auf 4,4 %. Die monatliche Steigerungsrate lag bei 1,0 % und sorgte am Markt für Unruhe im Hinblick auf die weitere Inflationsentwicklung. Bedenkt man, dass das allgemeine Preisniveau infolge höherer Lebensmittelpreise gestiegen ist, während sich die Kerninflationsrate (gegenüber dem Vorjahr) mit 1 % in Grenzen hielt, halten wir negative Rückschlüsse auf die Entwicklung der Teuerungsrate in China (noch) für verfrüht. Dies gilt umso mehr, als dass die Lebensmittelpreise vor allem von den Preisen für Gemüse in die Höhe getrieben wurden. Die Gemüsepreise werden ihrerseits von dem sich schnell ändernden Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage vor Ort bestimmt.