Immobilienpreise: Ohne energetische Sanierung im freien Fall
07.12.2023
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Nach Jahren der Hausse sind die Immobilienpreise in Deutschland zuletzt trotz eines Wohnungsmangels gesunken. Dabei spielt der Zustand eines Gebäudes eine wichtige Rolle.
Höhepunkt erst einmal erreicht
Nachdem die Immobilienpreise seit 2012 nur eine Richtung gekannt hatten, fallen sie seit Mitte 2022. Angesichts gestiegener Zinsen und Baukosten ist dies für Bauherren eine schwierige Lage. Die Chancen auf eine gute Rendite sind zweifellos gesunken. Interessanterweise sinken die Preise in den sogenannten Wachstumsregionen am deutlichsten, wie Statista ermittelte. In Schrumpfungsregionen bliebt der Immobilienwert dagegen stabil.
Die aktuelle Lage animiert Investoren nicht, in neue Bauprojekte zu investieren. Neben der überbordenden Regulierungswut des Staates, kommen inzwischen weitere Faktoren hinzu, die Investitionen behindern. Niedrige Erlöse reduzieren das Eigenkapital, um neue Vorhaben umzusetzen. Dieser Trend lässt sich jedoch beeinflussen. Studien zeigen, dass der Wertverfall am größten ist, wenn die Energieeffizienz niedrig ist.
Kapitalbedarf senken, Wert steigern und zusätzliche Rendite sich
Eine energetische Sanierung lohnt sich nicht nur aus Klimaschutzgründen. Es geht auch um eine Wertsteigerung. Eine offene Frage bleibt die Finanzierung des Vorhabens. Zwar fördert der Staat entsprechende Maßnahmen weiter, aber ein beachtlicher Eigenanteil bleibt übrig. Hier gibt es ebenfalls Lösungen. Zusätzliche Mittel können Bauherren generieren, wenn sie ihre Dachfläche verpachten.
Das Modell hat für den Hauseigentümer gleich mehrere Vorteile. Betreiber von Solaranlagen suchen Dachflächen, auf denen sie Solarstrom erzeugen können. Dafür kommen auch sanierungsbedürftige Dächer in Betracht. Die Pächter übernehmen die Sanierung des Dachs und installieren darauf Solarpaneele. Für den Hausbesitzer entstehen keine Kosten. Zudem erzielen sie zusätzliche Einnahmen über die Pachtzahlungen, von denen eine etwaige Dachsanierung in der Regel abgezogen wird. Der Vorteil ist, dass keine zusätzlichen finanziellen Belastungen durch Kreditrückzahlungen entstehen. Nach einigen Jahren nach der Dachsanierung fließen durch die Dachverpachtung regelmäßig Zahlungen. So kann dieses Modell auch ein Beitrag für die Altersvorsorge sein. Eine zu verpachtende Dachfläche muss verschattungsfrei sein und bei den meisten Anbietern eine Mindestgröße haben.
Bis zu 25 Prozent Wertsteigerung
Viele Faktoren bestimmen den Wert einer Immobilie. Zu ihnen gehören die Nachfrage und die Finanzierungsbedingungen, die aktuell für sinkende Preise sorgen. Für Käufer ist dies eine erfreuliche Tatsache. Wer ein Haus verkaufen möchte, wird das weniger erfreut zur Kenntnis nehmen. Die Größe, Lage und der Zustand der Immobilie sind weitere Aspekte. Der Zustand lässt sich aktiv beeinflussen und kann durch Sanierungsmaßnahmen zu einem deutlichen Wertzuwachs führen.
Die energetische Sanierung kann den Wert bis zu 25 Prozent steigern. Unsanierte Häuser dürften in den kommenden Jahren weiter an Wert verlieren. Die EU plant harte Vorgaben für die Energieeffizienz von Häusern. Aktuell sind sich die Regierungen der Mitgliedsstaaten noch nicht einig. Angesichts der ambitionierten Ziele für die Klimaneutralität wird dies jedoch nur eine Frage der Zeit sein.
Weitere Vorteile einer energetischen Sanierung
Die energetische Sanierung von Gebäuden steigert nicht nur deren Wert und die Chance auf einen Wiederverkauf mit hoher Rendite. Selbst wenn die Immobilie nicht veräußert werden soll, hat die Maßnahme Vorteile. Durch eine bessere Dämmung sinken die Betriebskosten und das besser Raumklima sorgt für einen angenehmeren Wohnkomfort. Ferner verhindert es die Entstehung von Krankheiten.
Es sprechen einige Argumente dafür, sich über die Umsetzung entsprechender Sanierungsmaßnahmen Gedanken zu machen.