Immer mehr LV-Policen werden zurückgekauft
25.09.2017
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Die niedrigen Zinsen sind nicht nur für Sparer, sondern auch für die Lebensversicherer ein großes Problem. Deshalb haben sich viele Lebensversicherer dazu entschlossen, ihr Geschäft einzustellen.
Aber auch die Versicherungsnehmer sind immer seltener an Lebensversicherungspolicen interessiert und wollen diese abstoßen, wie Sven Gerngross erläutert, Leiter Vertrieb bei der ProLife GmbH, die sich auf den Rückkauf von Lebensversicherungen spezialisiert hat. "Die klassischen, aber auch die fondsgebundenen Lebens- und Rentenversicherungsverträge werden aus Sicht der Versicherungsnehmer immer unrentabler. Dies führt dazu, dass immer mehr Versicherungsnehmer aus ihren Verträgen aussteigen wollen." Dabei haben sich die Gründe, warum Versicherungsnehmer ihre Policen loswerden wollen, auch deutlich verändert. "War einer der häufigsten Gründe der Vergangenheit, dass ein Kunde schnell sein Kapital aus dem Vertrag benötigt, ist es nach heutiger Erkenntnis größtenteils die Unzufriedenheit über die Renditen. Viele Verträge liegen deutlich unter den prognostizierten Werten, die die Versicherer in Aussicht gestellt haben. Aber auch das Thema Sicherheit spielt für die Kunden eine entscheidende Rolle. Und auch hier sehen viele Kunden inzwischen die Situation als kritisch. Hinzu kommt, dass auch die Möglichkeit des Widerrufes von Lebens- und Rentenversicherungsverträgen, falls ein Kunde von seinem Versicherungsunternehmen falsch oder unzureichend belehrt wurde, bei vielen Versicherungsnehmern die Hoffnung weckt, die Einbußen der vergangenen Jahre wieder wett zu machen." Ob sich die Lebensversicherung auf dem absteigenden Ast befindet, darauf möchte sich Gerngross nicht festlegen: "Zusammengefasst kann man ganz klar sagen, dass der Ankauf der Lebens- und Rentenversicherungsverträge wieder deutlich mehr Fahrt aufgenommen hat und es wird sich zeigen, ob dieser Trend in den nächsten Jahren fortgeführt werden kann." (ahu)