Hochwertige Kunst als besondere Assetklasse

15.02.2022

Matthias Batz, Gründer und Geschäftsführer von Truffle Art Advisory / Foto: © Truffle Art Advisory

Immer mehr Vermögende entdecken Kunst als Geldanlage in unsicheren Zeiten. Sie trägt unter anderem zum generationenübergreifenden Werterhalt bei und gilt als global anerkannte Währung. Das eröffnet für Vermögensverwalter und Finanzberater neue Möglichkeiten. Dafür braucht es einen professionellen Zugang.

Wer die aktuelle Situation als unruhig beschreibt, äußert sich noch sehr zurückhaltend. Denn die immer noch ungeklärte Covid-19-Pandemie, geopolitische Risiken, erhebliche Volatilitäten an den Börsen, steigende Inflationssorgen und eine unsichere Zinspolitik erfordern große Anstrengungen, um echten Vermögensschutz zu erreichen und eine kontinuierliche inflationsgeschützte Rendite zu erreichen.

Ein Instrument dafür ist Kunst. Diese Assetklasse ist weltweit auf dem Vormarsch. Trotz der Corona-Krise und weiterer globaler Unsicherheiten konnte der Markt für Kunst als Kapitalanlage seinen Wachstumskurs fortsetzen. Das ist ein zentrales Ergebnis des „7. Art & Finance Reports 2021“ von Deloitte und ArtTactic. Der Report gilt bereits seit zehn Jahren als wichtiges Barometer für das Ökosystem aus Kunst- und Finanzindustrie und beleuchtet die wichtigsten Entwicklungen des Marktes. „Alles in allem scheinen sich die negativen Auswirkungen der Corona-Krise auf die Vermögen und die Nachfrage nach Kunstwerken bislang in Grenzen zu halten. So hat sich das Vermögen der High-Net-Worth Individuals (HNWI) von 2000 bis 2020 auf etwa 191,6 Billionen US-Dollar mehr als vervierfacht. Dabei belief sich das in Kunst angelegte Vermögen im Jahr 2020 auf 1.481 Milliarden US-Dollar. Bis 2025 könnte diese Zahl unseren Prognosen zufolge weiter auf 1.882 Milliarden US-Dollar wachsen.“

Bedeutung von Kunst und Sammlerstücken als strategische Komponenten gewachsen

Und weiter heißt es: „Was vor zehn Jahren mit einer ersten Untersuchung über die Rolle der Kunst als Kapitalanlage in der Vermögensverwaltung begann, hat im Laufe der Jahre erheblich an Dynamik gewonnen. Heute haben die meisten Vermögensverwalter die Bedeutung von Kunst und Sammlerstücken als strategische Komponenten ihres ganzheitlichen Vermögensverwaltungsangebots längst erkannt. Nach den Ergebnissen des aktuellen Reports sind 85% der Vermögensverwalter, 76% der Sammler und 96% der befragten Kunstmarktexperten der Meinung, dass Kunst fester Bestandteil von Wealth Management Services sein sollte. Gleichzeitig denken 69% der Vermögensverwalter, dass die Kunstbranche ihre Geschäftspraktiken modernisieren sollte, und auch die Sammler (75%) und die Kunstmarktakteure (83%) teilen diese Ansicht mehrheitlich.“

Weiter auf Seite 2