Hochsaison für Marderbisse startet
27.03.2024
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Marder beißen zwischen April und Juni an einem durchschnittlichen Tag die Kabel und Schläuche von bis zu 1.000 kaskoversicherten Pkw kaputt – deutlich mehr als im Rest des Jahres. Der Grund: Im Frühjahr reagieren Marder besonders bisswütig auf Duftmarken fremder Tiere. Da sich Marder gern in warme Motorräume zurückziehen und dort ihr Revier markieren, finden sich solche Duftmarken in vielen Autos. Parkt ein Auto in verschiedenen Revieren, werden die entsprechend markierten Leitungen von anderen Mardern häufig komplett zerbissen.
Wird eine zerbissene Leitung zu spät bemerkt, kann das gefährliche Ausfälle der Fahrzeugtechnik verursachen. Besonders gravierend sind Marderbisse bei Elektroautos, da bei defekten Hochvoltkabeln oft der gesamte Kabelsatz ausgetauscht werden muss.
So kann man sein Fahrzeug vor Mardern schützen:
Durch regelmäßige Blicke unter die Motorhaube werden Marderbesuche schnell bemerkt. Mit speziellen Sprays lässt sich das Sekret zwar neutralisieren, eine professionelle Reinigung des Motorraums wird allerdings empfohlen.
Marder gelangen in der Regel durch die Fahrzeugunterseite in den Motorraum. Die Installation eines engmaschigen Drahtes unter dem Motor hält die gelenkigen Tiere von dem Einstieg ab. Reicht dies nicht aus, schützen zusätzliche Kabelummantelungen vor Bissschäden.
Abschreckende Wirkung entfalten kleine Metallplättchen, die an den Einstiegsorten Stromschläge absondern, ohne die Tiere zu verletzen. Ähnlich unangenehm sind (für den Menschen nicht hörbare) Ultraschallwellen, die Marder zum Verlassen des Motorraumes animieren.
So sind Autos gegen Marderschäden versichert
Vor den finanziellen Schäden durch Marderbisse schützt eine Teil- oder Vollkaskoversicherung. Einige Tarife decken nur direkte Schäden ab, ersetzen also nur die beschädigten Teile. Andere Tarife umfassen auch die teils teuren Folgeschäden am Auto. Dann zahlt die Versicherung auch in den Fällen, in denen angebissene Zündkabel den Katalysator lahmlegen, undichte Kühlschläuche zu Motorüberhitzung oder kaputte Gummimanschetten im schlimmsten Fall zu Schäden an den Antriebs- oder Achsgelenken des Fahrzeugs führen. Im Jahr 2022 hatten die Kfz-Versicherer für Reparaturen nach Marderbissen erstmals mehr als 100 Millionen Euro gezahlt. Im Durchschnitt kostete jede Beißattacke fast 500 Euro.
Wer für sein Auto nur eine Kfz-Haftpflichtversicherung abgeschlossen hat und keine Kasko-Versicherung, muss die Schäden an seinem eigenen Auto nach einem Marderbiss selbst zahlen. Im Jahr 2022 verzichteten rund 11 Prozent der Autofahrer auf den Schutz einer Kaskoversicherung. (mho)