Hedge-Fonds mit Verlusten im ersten Halbjahr

07.02.2013

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Einst als gewinnbringende Anlageform kreiert, werden Hedge-Fonds nun abgestraft. Im zweiten Quartal dieses Jahres bescherten die spekulativen Fonds den Anlegern im Schnitt einen Verlust von 2,5 Prozent. Das zeigt eine aktuelle Studie des Informationsdienstes Hedge Fund Research.

(fw/ah) Der ehemalige SPD-Chef Franz Müntefering betitelte sie als "Heuschrecken". Hedge-Fonds, die die Ernte einfahren und dann schnell weiterziehen. Natürlich immer mit satten Gewinnen im Gepäck. Die Bilanz der Hedge-Fonds im zweiten Quartal fällt dagegen sehr bescheiden aus. Die Verluste sind nach Angaben des Informationsdienstes so hoch, dass sie die Gewinne aus den ersten drei Monaten mehr als aufgezehrt haben. Unter dem Strich steht für das erste Halbjahr 2010 ein Minus von 0,2 Prozent.

Die Probleme der Hedge-Fonds begannen im Mai, als die Kurse an den Weltbörsen zu fallen begannen. Bis Ende Juni liefen an den Aktienmärkten die höchsten Verluste an, seit der Bullenmarkt im vergangenen Jahr begann. Grund für die Turbulenzen war vor allem die Angst vor einer Ausbreitung der griechischen Schuldenkrise auf andere europäische Staaten. Außerdem schürten die Maßnahmen Chinas, den Kredit- und Immobilienboom abzukühlen, und enttäuschende Wirtschaftsdaten aus den USA die Furcht vor einem Ende der globalen Konjunkturerholung.

Die aktuelle Situation scheint viele Hedge-Fonds ratlos zurückzulassen. "Angesichts der hohen Kursschwankungen und der niedrigen Handelsvolumina sind viele Investoren frustriert und scheuen neue Wetten", meint ein Londoner Hedge-Fonds-Manager. Die Banken, über die die Fonds ihre Geschäfte abwickeln, sehen den Trend, dass viele Manager die Risiken zurückfahren, weniger Kredite aufnehmen und auf ihrem Geld sitzen bleiben. Die Hedge-Fonds-Kunden von Credit Suisse etwa hielten im Juni 24 Prozent ihres Anlagekapitals in bar, während die Barquote drei Monate zuvor bei 19 Prozent lag.