„Große Chancen für Makler in der PKV“
13.03.2025

Eric Bussert, Vorstand für Vertrieb und Marketing bei der HanseMerkur Foto: © HanseMerkur
Zum Jahreswechsel hat es massive Beitragssteigerungen in der GKV gegeben. Im Interview spricht Eric Bussert, Vorstand für Vertrieb und Marketing bei der HanseMerkur über die Vorteile der PKV, Chancen für Makler und für wen sich ein Wechsel in die PKV jetzt besonders lohnt.
finanzwelt: Herr Bussert, welche Argumente sprechen vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen für einen Wechsel in die PKV?
Eric Bussert» Die aktuellen Beitragssteigerungen in der GKV zeigen deutlich die Herausforderungen des umlagefinanzierten Systems. Ein wesentlicher Vorteil der PKV ist ihre langfristige Beitragsstabilität. Während die GKV-Beiträge einkommensabhängig und stark politisch beeinflusst sind, basiert die PKV auf einer risikogerechten Kalkulation und Alterungsrückstellungen. Dadurch ist sie unabhängig von der Demografie und bietet langfristige Planungssicherheit.
Losgelöst davon gibt es auch innerhalb der PKV deutliche Unterschiede, was die Preisentwicklungen anbelangt. Während die Branche Beitragsanpassungen über alle Vollversicherten von durchschnittlich rund 12 % vornimmt, beträgt die Beitragsanpassung der HanseMerkur im Jahr 2025 über alle Vollversicherten im Durchschnitt nur rund 5,7 %.
Ein Mehrwert der PKV sind die hervorragenden Leistungen, die über das GKV-Niveau hinausgehen – darunter freie Arztwahl, schnellere Facharzttermine, Einzel- oder Zweibettzimmer im Krankenhaus und innovative Behandlungsmethoden. Kunden profitieren zudem von individuellen Tarifen, die nach persönlichen Bedürfnissen gestaltet werden können.
finanzwelt: Für welche Zielgruppen lohnt sich ein Wechsel jetzt besonders?
Bussert» Ein Wechsel in die PKV lohnt sich für ein breites Spektrum, darunter Angestellte mit einem Einkommen über der Versicherungspflichtgrenze, Selbstständige, junge Berufseinsteiger sowie Beamte und Akademiker. Für Makler ergeben sich derzeit große Chancen: Die steigenden GKV-Beiträge sorgen für eine zunehmende Nachfrage nach PKV-Beratung, und durch individuelle Tarifgestaltungen sowie Zusatzversicherungen lassen sich langfristige Kundenbindungen aufbauen.
finanzwelt: Welche Trends kennzeichneten den deutschen PKV-Markt im vergangenen Jahr besonders?
Bussert» Der deutsche PKV-Markt war 2024 stark geprägt durch die steigenden GKV-Beiträge, was zu einer erhöhten Nachfrage nach privaten Alternativen geführt hat. Grundsätzlich wächst das Interesse an hochwertigen Gesundheitsservices – insbesondere an digitalen Lösungen, Telemedizin und präventiven Maßnahmen.
Ein zentrales Thema bleibt die Kostensteigerung im Gesundheitswesen, getrieben durch medizinischen Fortschritt, höhere Honorarforderungen von Leistungserbringern und eine alternde Gesellschaft. Diese Entwicklungen wirken sich auf die gesamte Branche aus und machen effizientes Kostenmanagement sowie innovative Versorgungskonzepte wichtiger denn je.
finanzwelt: Wie ist Ihr weiterer PKV-Ausblick für 2025?
Bussert» Die Nachfrage nach PKV-Alternativen wird sich 2025 erhöhen, da die GKV weiter mit großen Herausforderungen zu tun hat. Festzumachen ist das unter anderem an den bevorstehenden Renteneintrittswellen der Babyboomer-Generation. Dadurch werden die Finanzierungsprobleme des Systems weiter verschärft. Unabhängig vom System gewinnen Digitalisierung und Gesundheitsprävention weiter an Bedeutung – zwei Felder, in denen die HanseMerkur bereits gut aufgestellt und für ihre Kunden ein verlässlicher Partner ist. Vor allem im Bereich der größten Volkskrankheiten Herz-Kreislauf und Krebs versorgen wir unsere Kunden mit innovativen Früherkennungsmöglichkeiten.
finanzwelt: Wie sind Sie im PKV-Markt positioniert? Was zeichnet Sie aus?
Bussert »Die HanseMerkur befindet sich in der Krankenvollversicherung seit Jahren auf Wachstumskurs. Im vergangenen Jahr sind wir – gemessen an der Beitragseinnahme – in die Top-10 der deutschen Krankenversicherer aufgestiegen. Diese Entwicklung basiert auf unterschiedlichen Faktoren. Der wichtigste ist die langfristige Beitragsstabilität, mit deutlich weniger starken Anpassungen als viele Wettbewerber. Dieses Alleinstellungsmerkmal erreichen wir durch eine nachhaltige Tarifkalkulation und ein umsichtiges Risikomanagement. Was uns darüber hinaus abhebt, ist unser innovatives Produktportfolio.
finanzwelt: Können Sie dazu ein Beispiel geben?
Bussert» Ein Beispiel ist das Mini-EKG zur Früherkennung von Herzproblemen wie etwa Vorhofflimmern. Das medizinische Aufnahmegerät, das etwa so groß wie eine Streichholzschachtel, wird für einen bestimmten Zeitraum auf der Brust getragen und zeichnet bis zu 72 Stunden lang die Herztätigkeit auf, um so eine umfassende Analyse der Herzgesundheit zu ermöglichen. Weitere Programme zur Herzgesundheit bieten wir im Rahmen unserer Kooperation mit dem digitalen Herzzentrum iATROS an. Hervorzuheben ist auch unser jüngstes Angebot: die moderne hausarztzentrierte Versorgung durch avi Medical, die für eine bessere ambulante Betreuung sorgt.
finanzwelt: Die Kostenexplosion im Gesundheitswesen setzt die Politik unter Handlungsdruck. Welche Themen sollte die künftige neue Bundesregierung am dringendsten angehen im Hinblick auf die PKV?
Bussert» Neben der langfristigen Finanzierbarkeit der GKV muss die Politik dafür sorgen, dass das duale Gesundheitssystem aus GKV und PKV gestärkt und eine Einheitskasse verhindert wird. Die PKV ist ein Innovationsmotor, von dem das gesamte System profitiert. Viele Länder beneiden uns um diese Ausrichtung. Unterm Strich trägt die PKV durch ihre Eigenfinanzierung signifikant zur Qualitätssicherung und Entlastung des Gesundheitssystems bei. (mho)

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