Generali beweist gesellschaftliche Verantwortung

15.07.2020

Hans-Werner Thieltges, ehemaliger Chefredakteur der finanzwelt

„Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten“ – unter diesem Motto findet derzeit eine »Studie «des Bundes der Versicherten (welcher Versicherten eigentlich?) viel Gehör, die die Sicherheit von Lebensversicherungen in Abrede stellt – und damit einen wichtigen Eckpfeiler der privaten Altersvorsorge. Wie ungezählte behördliche und unabhängige Risikobewertungen laufend zeigen, ist das natürlich ziemlicher Quatsch. Aber sei’s drum. Die BdV-»Studie« ist keine weitere Zeile wert. Etwas Anderes aber durchaus.

Ende Februar/Anfang März hat das Covid-19-Virus Europa überfallen – ein Land mehr, ein anderes weniger. Ich selbst lebe in Norditalien und damit in dem Teil des Kontinents, der am schlimmsten betroffen war. Ganz abgesehen vom furchtbaren Verlust an Menschenleben ist die Wirtschaft gerade in dieser eigentlich starken und leistungsfähigen Region buchstäblich in die Knie gegangen. Mit Einbußen in dreistelliger Milliarden-Euro-Höhe, mit dem Verlust tausender Arbeitsplätze, mit der Vernichtung ungezählter wirtschaftlicher Existenzen. Und wie hat sich Europa als Werte-Bündnis verhalten? Es hat eine denkbar schlechte Figur abgegeben.

Erst nach vielen Wochen haben sich die deutsche Bundeskanzlerin und der französische Staatspräsident darauf besonnen, dass hier vielleicht die gesamte EU auf dem Spiel stehen könnte. Und es ist ja in der Tat so: Fällt Italien, fallen auch alle Anderen. Trotzdem halten einige Länder Solidarität offenbar noch immer für eine Sackgasse – darunter das Österreich des Kanzlers Kurz und die Niederlande. Ausgerechnet die Niederlande, die Fluchtzone für alle großen Steuervermeider dieser Welt.

Und während in Europa im März und damit lange vor den jetzigen Brüsseler Diskussionen noch um zumindest ein Minimum an Solidarität gerungen wurde, kam plötzlich ein italienischer Versicherungskonzern um die Ecke und zeigte eindrucksvoll, wie man es richtig macht. Die Generali stellte ein Budget von sage und schreibe 100 Millionen Euro zur Verfügung, um international Kunden, die von der Corona-Krise am härtesten getroffen wurden, kurzfristig aufzufangen. Davon profitieren vor allem kleine Betriebe. Alleine nach Deutschland  und Italien fließen jeweils 30 Millionen Euro. Vom Aufsichtsrat des Versicherungskonzerns wurde dies übrigens Anfang März bereits beschlossen; zu einer Zeit, als sich in Bergamo die ersten Militärtransporter mit Särgen auf den Weg machten. Von der europäischen Politik kam zu diesem Zeitpunkt allenfalls: Schweigen.

Und auch in der Folge zeichnete sich die Generali durch direkten und massiven Beistand gegenüber der Gesellschaft aus. Hier nur einige News aus den vergangenen Monaten:

17.04.2020 Generali in Deutschland unterstützt alle kleinen und mittleren Unternehmen kostenlos bei der Suche und Beantragung von staatlichen Covid-19-Hilfsmaßnahmen

23.04.2020: Generali in Deutschland spendet Schutzmasken an Caritas München

08.05.2020: Generali in Deutschland verbindet Menschen in Zeiten der Einsamkeit

15.05.2020: ARTE Generali unterstützt die Kunstwelt, sich von der Corona-Krise zu erholen

22.06.2020: Vorstand und Mitarbeiter der Generali in Deutschland spenden der Caritas rund 750.000 Euro für Corona-Hilfsprojekte

Warum erzähle ich Ihnen das? Weil die Generali ein Paradebeispiel dafür ist, wie ein erfolgreicher Versicherungskonzern gesellschaftliche Verantwortung als hohen Wert betrachtet und verinnerlicht hat. Gerade in Zeiten, in denen das ein oder andere Unternehmen versucht, aus der Corona-Krise über staatliche Nothilfen finanziellen Profit zu schlagen. Ich habe in den vergangenen Wochen mit etlichen Führungskräften des Versicherers gesprochen und dabei erfahren, wie diese Kultur der Verantwortung sich durch alle Management- und Mitarbeiter-Ebenen zieht.

Nun, liebe »Begutachter« vom BdV, das werden Sie wahrscheinlich eher ungern lesen. Aber das ist die Hoffnung machende Realität.

Kolumne von Hans-Werner Thieltges, ehemaliger Chefredakteur der finanzwelt