Fidelity: Verschnaufpause am Aktienmarkt

**Weil die guten Konjunkturaussichten bereits eingepreist sind, werden die Aktienkurse auf breiter Front kurzfristig nicht weiter steigen, sagt *Jeff Hochman* von Fidelity Worldwide Investment.**

(fw/ah) In den kommenden Monaten werden sich die Aktienkurse seitwärts bewegen, erwartet Jeff Hochman, Leiter der technischen Analyse bei Fidelity Worldwide Investment. Zwar befänden sich die Aktienmärkte in einem langfristigen Aufwärtstrend. Aber eine Aufhellung der Konjunktur sei bereits in den Kursen eingepreist, sowohl in den USA wie auch in Europa. "Damit die Kurse weiter deutlich steigen können, braucht es mehr positiv überraschende Wirtschaftszahlen", sagt Hochman. "Nach vier Jahren der Erholung ist deshalb eine Verschnaufpause wahrscheinlich, bevor der langfristige Aufwärtstrend 2015 wieder spürbar anzieht." Die zwei größten Risiken für die Märkte seien momentan ein allgemeiner Zinsanstieg und mögliche Enttäuschungen bei den Unternehmensgewinnen.

Auf höhere Zinsen seien Unternehmen aus bestimmten Branchen besser vorbereitet als andere. So biete die Konsumgüterbranche nach wie vor interessante Anlagechancen, meint Hochman. "Die erste Welle der drohenden Zinserhöhungen dürfte sie unbeschadet überstehen", sagt der Fidelity-Analyst. Empfehlenswert seien zudem Aktien aus der Gesundheitsbranche. "Auch Finanzaktien sind attraktiv – besonders solche aus den USA, wo das Kreditvolumen und die Kreditmärkte schneller wachsen als anderswo."

Am Rentenmarkt rechnet Hochman mit steigenden Renditen. "In den nächsten sechs bis zwölf Monaten dürften die Renditen von US-Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit die Drei-Prozent-Schwelle übersteigen." Die Renditen von Bundesanleihen werden auf über zwei Prozent klettern, erwartet der Analyst. Die Zinsentwicklung in den USA und in Europa werde nicht gleichförmig ausfallen. "Dabei besteht die Gefahr, dass die Zinserhöhungen in Amerika unbeabsichtigt auch über die Landesgrenzen hinaus Folgen haben werden." Vor diesem Hintergrund hält Fidelity Hochzinsanleihen weiter für attraktiv, vor allem wegen der unverändert niedrigen Ausfallraten. Auch Unternehmensanleihen böten Potenzial.