EZB-Anleihenkauf schadet Sparern
28.06.2016
Life Forestry Switzerland AG: Am 9. Juni startete die EZB den milliardenschweren Ankauf von Unternehmensanleihen. Warum das Programm Sparern schadet und Waldinvestments einen guten Ausgleich liefern können.
(fw/rm) „Sie müssen ihr Geld nicht nur auf dem Sparbuch anlegen, sondern haben auch andere Möglichkeiten“, riet EZB-Präsident Mario Draghi vor gar nicht langer Zeit allen Sparern. Gemeint hat er damit Aktien – und Anleihen von Unternehmen oder Staaten. Letztere schnappt er den Sparern jetzt quasi vor der Nase weg. Denn weil die EZB nur Anleihen von Firmen mit gutem Rating kauft, sinken die Zinsen für diese sicheren Anlagen weiter. Schon die Ankündigung der EZB-Pläne hatte im März die Renditen vieler Bonds fallen lassen.
Massnahme lässt Renditen weiter sinken
„Verlierer sind die Sparer, die Geld fürs Alter zurücklegen. Denn sie bekommen weniger Zinsen und am Ende damit weniger Geld“, erklärt Life Forestry Geschäftsführer Lambert Liesenberg. Dazu kommt: Muss ein Unternehmen Konkurs anmelden, von dem die EZB Anleihen gekauft hat, müssen auch die Steuerzahler dafür geradestehen. „Wenn der Markt mit billigem Geld versorgt wird, erhöht sich ausserdem die Gefahr von Fehlinvestitionen“, ist Liesenberg überzeugt. „Dann werden etwa Strukturen am Leben gehalten, die wirtschaftlich eigentlich nicht mehr überlebensfähig sind. Das führt zu Verzerrungen.“ Und am Ende womöglich zu einer Blase, die irgendwann platzt. Eine Gruppe von Finanzwissenschaftlern, Wirtschaftsprofessoren und Unternehmern hat sogar so grosse Bedenken, dass sie Mitte Mai eine Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht eingereicht hat, unter anderem wegen des Kaufs von Unternehmensanleihen. Sie wirft der EZB vor, ihr Mandat zu überschreiten. „Bis hier jedoch eine Entscheidung fällt, dürfte die Notenbank schon etliche Milliarden für Firmenanleihen ausgegeben haben“, meint Liesenberg.
Life Forestry rät: Portfolio mit Holzanteil optimieren
Was kann der einzelne Anleger in der Zwischenzeit unternehmen? „Er sollte sein Portfolio optimieren“, rät Liesenberg. Eine gute Ergänzung der niedrig verzinsten Anteile ist ein Holzinvestment-Baustein. Eine Auswertung der Hancock Timber Resource Group hat ergeben, dass ein Holzinvestment-Baustein die Portfoliokurve immer optimiert: Mit einem höheren Holzanteil steigt das Ertragspotenzial. Zwar muss jedem Anleger bewusst sein, dass eine Liquidierbarkeit des Portfolios gleichzeitig schwieriger wird. „Dafür kann er aber zum Beispiel bei einem Investment in Teakbäume nach 15 bis 20 Jahren mit einer Rendite in zweistelliger Höhe rechnen, weil die Bäume in diesen Jahren ihre Masse vervielfachen und damit einen natürlichen Zinseszins erwirtschaften.“ www.lifeforestry.com