Erfolge bei Talanx
23.03.2014
Konzernzentrale in Hannover
Die Talanx-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2013 ihre gebuchten Bruttoprämien sowie das Konzernergebnis erheblich gesteigert.
(fw/hwt) Dabei stiegen die gebuchten Bruttoprämien über alle Geschäftsbereiche, besonders allerdings im Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International. Die gebuchten Bruttoprämien stiegen im Geschäftsjahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 5,6 % (organisch um 3,5 %) auf 28,1 (26,7) Mrd. Euro, währungsbereinigt um 7,8 %. Angesichts einer hohen Schadenbelastung durch Naturkatastrophen insbesondere in Deutschland und der Zuführung zur Zinszusatzreserve sank das versicherungstechnische Ergebnis um 10,6 % auf -1,6 (-1,4) Mrd. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um 2,1 % auf 1,8 (1,7) Mrd. Euro. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote lag bei 96,9 % (96,4 %). Das Konzernergebnis verbesserte sich im Vorjahresvergleich um 21,7 % auf 762 (626) Mio. Euro.
Die Industrieversicherung setzte ihr Wachstum im Geschäftsjahr 2013 fort. Das Bruttoprämienvolumen stieg um rund sieben % auf 3,8 (3,6) Mrd. Euro. Der Zuwachs kam auch aus dem Ausland, insbesondere durch das Geschäft in Frankreich, Italien, Großbritannien und den Niederlanden. Auch der Start der jüngsten Niederlassungen in Toronto, Singapur und Bahrain verlief erfolgreich. Besonders stark zeigten sich bedingt durch Prämienanpassungen erneut die Sparten Feuer, Haftpflicht und Kraftfahrt. Angesichts der außerordentlich hohen Großschadenbelastung von 211 (109) Mio. Euro, davon 135 (53) Mio. Euro aus Naturkatastrophen, lag das versicherungstechnische Ergebnis im Segment bei -24 (79) Mio. Euro. Infolgedessen stieg die kombinierte Schaden-/Kostenquote auf 101,3 % (95,1) %. Die Selbstbehaltsquote verringerte sich aufgrund einer Umstellung in der Bilanzierung der Rückversicherungsprämien leicht auf 44,5 % (45,6 %). Bei gleicher Handhabung hätte sich ein Anstieg der Selbstbehaltsquote auf 46,8 % (46,1 %) ergeben. Das Kapitalanlageergebnis verringerte sich trotz des andauernden Niedrigzinsumfelds lediglich um 2,7 % auf 240 (247) Mio. Euro. In der Folge sank das EBIT auf 147 (259) Mio. Euro. Zum Konzernergebnis trug die Industrieversicherung mit 109 (157) Mio. Euro bei.
Der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland verzeichnete im Geschäftsjahr 2013 ein Prämienwachstum von 1,8 % auf 7,0 (6,8) Mrd. Euro. Die gebuchten Bruttobeiträge der Lebensversicherer stiegen dank höherer Einmalbeiträge um 2,4 % auf 5,4 (5,3) Mrd. Euro. Das Neugeschäft bei den Lebensversicherungsprodukten lag – gemessen am Jahresbeitragsäquivalent Annual Premium Equivalent (APE) – mit 464 (500) Mio. Euro erwartungsgemäß und im Rahmen der Branchenentwicklung unter dem Vorjahresniveau. In den Schaden-/Unfallsparten blieben die Beitragseinnahmen stabil bei 1,5 (1,5) Mrd. Euro. Das versicherungstechnische Ergebnis betrug im Geschäftsbereich -1,5 (-1,4) Mrd. Euro. Der Rückgang resultierte maßgeblich aus der Beteiligung der Lebensversicherungskunden an einem gestiegenen Kapitalanlageergebnis. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote stieg in Folge der starken Belastung aus den Wetterereignissen in Deutschland auf 102,4 % (100,6 %). Eine Verbesserung des Kapitalanlageergebnisses um 10,2 % auf 1,8 (1,6) Mrd. Euro resultierte insbesondere aus der weiteren Realisierung stiller Reserven zur Finanzierung der Zinszusatzreserve. Das EBIT verbesserte sich um 61,0 % auf 161 (100) Mio. Euro. Dennoch reduzierte sich der Beitrag zum Konzernergebnis auf 78 (120) Mio. Euro, bedingt durch einen Zuwachs der Ertragssteuern um rund 100 Mio. Euro. Dieser entstand insbesondere durch den Wegfall eines 2012 bilanzierten einmaligen Steuerertrags. Das Kapitalanlageergebnis stieg auf 284 (281) Mio. Euro. Dessen stabile Entwicklung bei zugleich deutlichem Anstieg des versicherungstechnischen Ergebnisses trug zur Verbesserung des EBIT um 72,9 % auf 185 (107) Mio. Euro bei. Der Beitrag zum Konzernergebnis lag bei 101 (42) Mio. Euro.
Die Schaden-Rückversicherung steigerte die gebuchten Bruttoprämien um 1,3 % auf 7,8 (7,7) Mrd. Euro. Währungskursbereinigt verbesserte sich das Prämienvolumen um 3,5 %, womit das Wachstum im erwarteten Bereich von drei bis fünf % lag. Das versicherungstechnische Ergebnis legte um 21,6 % auf 332 (273) Mio. Euro zu. Die kombinierten Schaden-/Kostenquote verbesserte sich auf 94,9 % (95,8 %). Das Kapitalanlageergebnis sank angesichts geringerer Realisierungsgewinne sowie sinkender Zeitwerte von versicherungstechnischen Derivaten um 17,4 % auf 811 (982) Mio. Euro. Dieser Effekt konnte nur zum Teil durch das gute versicherungstechnische Ergebnis kompensiert werden. Infolgedessen sank das EBIT um 3,2 % auf 1,1 (1,1) Mrd. Euro. Der Beitrag zum Konzernergebnis stieg bedingt durch den positiven Sondereffekt in der latenten Steuerberechnung im letzten Quartal um 16,0 % auf 377 (325) Mio. Euro. Im Segment Personen-Rückversicherung legten die gebuchten Bruttoprämien 2013 um 1,4 % auf 6,1 (6,1) Mrd. Euro zu, währungsbereinigt stiegen sie um 5,1 %. Das versicherungstechnische Ergebnis sank um 12,1 % auf -422 (-377) Mio. Euro. Das EBIT verzeichnete einen Rückgang um 48,5 % auf 139 (270) Mio. Euro, das Konzernergebnis sank auf 76 (104) Mio. Euro. Hierzu trugen der Wegfall positiver Einmaleffekte in 2012 sowie Reserveverstärkungen im australischen Invaliditätsgeschäft bei.
Im laufenden Jahr will der Talanx-Konzern seinen Wachstumskurs fortsetzen. Im Geschäftsbereich Industrieversicherung soll die globale Präsenz der Talanx AG durch überdurchschnittliches Wachstum im Ausland weiter ausgebaut werden. Im deutschen Privat- und Firmenkundengeschäft wird der Konsolidierungskurs konsequent fortgesetzt. Ein Zuwachs wird im Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International erwartet, indem die Integration der akquirierten Gesellschaften erfolgreich beendet wird. In der Rückversicherung soll weiterhin profitables, selektives Wachstum generiert und die weltweite Marktposition zumindest gehalten werden. Auf Basis konstanter Wechselkurse strebt Talanx im Geschäftsjahr 2014 ein Bruttoprämienwachstum von zwei bis drei % an, das vorwiegend im Ausland generiert werden soll. Die Kapitalanlagerendite sollte bei rund 3,4 % liegen und überwiegend aus ordentlichen Kapitalerträgen resultieren.