Die größten deutschen Rückversicherer

24.08.2015

Die 27 deutschen Rückversicherer verdienen prächtig. Neben der Dominanz des Marktführers Munich Re, konzentrieren sich die größten Prämieneinnahmen auf nur fünf Unternehmen.

2015-08-25 (fw/db) Im aktuellen BaFin-Rückversicherungsbericht 2013/14 der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zeigt sich das die Branche gut verdient hat. Die Gründe liegen in weniger Großschäden und Naturkatastrophen. Seit 2008 sind zudem die Prämieneinnahmen der Rückversicherer um fast ein Drittel gestiegen. Die Eigenmittel der deutschen Rückversicherer erhöhten sich um ein Prozent auf 75,5 Milliarden Euro. Die Solvabilitätsspanne lag bei 7,7 Milliarden Euro und die Solvabilitätsquote der Branche liegt bei 954 Prozent, vor fünf Jahren lag sie einmal auf der Rekordmarke von 1.146 Prozent. Die Kapitalanlagen der Rückversicherer liegen bei stabilen 216,5 Milliarden Euro.

27 Rückversicherer zählt die BaFin in ihrem statistischen Bericht über die Branche. Die größten Rückversicherer ist der Marktführer Munich Re auf Rang eins. Zweitgrößter Rückversicherer ist die zur Talanx Gruppe gehörende Hannover Rück. Die Rückversicherung des Erstversicherer Allianz SE war mit 3,6 Milliarden Euro Prämieneinnahmen im Jahr 2013 der drittgrößte Rückversicherer Deutschlands, 80 Prozent ihres Geschäfts ist die reine Konzernrückversicherung der Allianz Group.

Die Öffentlichen Versicherer, nach der Allianz und Ergo die drittgrößte Versicherungsgruppe in Deutschland, kommen mit ihrem Rückversicherungsgeschäft zusammen 2 Milliarden Euro Prämieneinnahmen. Neben der Deutschen Rück und dem Verband der Öffentlichen Versicherer betreiben auch die Versicherungskammer Bayern, die Provinzial Nordwest, die Provinzial Rheinland und die SV-Sparkassenversicherung eigenes Rückversicherungsgeschäft. Die genossenschaftlichen Versicherer haben in der R+V Rückversicherung eine eigene starke Rückdeckung, die auch fremdes Geschäft zeichnet.

Auf den hinteren Rängen (nach den Prämieneinnahmen) folgen noch einige Industrie-Captives, wie die Incura AG (Boehringer Ingelheim) und die Risicom Rück (Siemens), sowie die von Freudenberg, Diehl und der Delvag.

Rückversicherung ist ein Exportprodukt

Das aus dem Ausland übernommene Geschäft (sowohl Erst- als auch Rückversicherung) summiert sich auf 41 Milliarden Euro. Umgekehrt zeichnen ausländische Rückversicherer nur 11,5 Milliarden Euro im Inland. Der Saldo liegt bei fast 30 Milliarden Euro, im Jahr 2012 war er noch größer. Die Bedeutung der proportionalen Rückversicherung nimmt zu. Derzeit stammen zwei Drittel der Prämieneinnahmen (66,5 Prozent) aus der proportionalen Rückdeckung, 2008 stammten noch 80 Prozent der Prämien aus der Quotenrückversicherung.

Dietmar Braun