Die ERGO-Gruppe ist auf einem guten Weg

08.04.2015

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Ein Grund mehr zur Freude bei Munich Re. Der Erstversicherer ist trotz einem herausfordernden Marktumfeld bestens unterwegs. Die ERGO-Gruppe macht vieles richtig, das lohnt sich im Ergebnis.

2015-04-09 (fw/db) Die ERGO Versicherungsgruppe, der Erstversicherer der Munich Re, meldet eine Steigerung des Gewinn im Geschäftsjahr 2014 auf 620 Millionen Euro. Das Vorjahresergebnis wurde um 184 Millionen Euro übertroffen. Positiv zum Ergebnis beigetragen haben auch Sondereffekte aus Steuerrückzahlungen und Zinsabsicherungsmaßnahmen. Die gesamten Beitragseinnahmen von 18,1 Milliarden Euro und die gebuchten Bruttobeiträge von 16,8 Milliarden Euro lagen jeweils leicht über dem Vorjahresniveau. Die Schaden-/ Kostenquoten (Combined Ratio) konnte ERGO in Deutschland und im Ausland deutlich verbessern.

„Wir haben erneut ein gutes Ergebnis erzielt“, sagte Torsten Oletzky, Vorstandsvorsitzender der ERGO Versicherungsgruppe. „Der Erfolg des Jahres 2014 bestätigt unseren Ansatz, Angebote und Produkte an den Bedürfnissen der Kunden auszurichten, ohne unvernünftige Kompromisse zu Lasten der Profitabilität zu machen. Die gute Entwicklung im internationalen Geschäft bestärkt uns in unserer Strategie, unser Engagement im Ausland weiter auszubauen.“

Finanzvorstand Christoph Jurecka war bei der Bilanzvorlage in Düsseldorf zufrieden: „2014 war für ERGO und die gesamte Branche gekennzeichnet von den vielfachen Auswirkungen der dramatisch niedrigen Zinsen. Das erschwert das Geschäft insbesondere in der deutschen Lebensversicherung. Vor diesem Hintergrund ist es sehr motivierend, dass wir unser Ergebnisziel auch ohne die Sondereffekte erreicht hätten.“

Lebensversicherung lohnt sich trotz niedrigen Marktzinsen

Im Geschäftsfeld Lebensversicherung Deutschland lagen die gesamten Beitragseinnahmen bei rund 4,4 Milliarden Euro und damit nur um 3,7 Prozent niedriger als im Vorjahr. Der Rückgang resultierte vor allem aus laufenden Beiträgen, das Einmalbeitragsgeschäft legte um 1,5 Prozent zu. Das ERGO-Konzernergebnis in der Lebensversicherung lag mit 67 Millionen Euro in etwa auf Vorjahresniveau. Stark positiv wirkten Wertzuwächse der bereits 2005 erworbenen Absicherungen gegen niedrige Zinsen.

Im Geschäftsfeld Gesundheit Deutschland wurden Prämieneinnahmen von 5,26 Milliarden Euro verbucht. Der leichte Rückgang um 0,6 Prozent lag vor allem an niedrigeren Beiträgen aus der Vollversicherung. In der Ergänzungsversicherung verzeichnete ERGO einen Zuwachs von 0,7 Prozent. Die Beitragseinnahmen in der Reiseversicherung lagen um 2,5 Prozent unter dem Vorjahr. Das Ergebnis verdoppelte sich von 71 auf 154 Millionen Euro. Hier machte sich die Aktivierung der erwarteten Steuerrückzahlung besonders bemerkbar.

Die gesamten Beitragseinnahmen in der Direktversicherung erreichten 1,1 Milliarden Euro. Der Rückgang von 3,4 Prozent ist ausschließlich auf geringere Umsätze mit dem Anlageprodukt „Maxi Zins“ zurückzuführen; angesichts niedriger Zinsen am Kapitalmarkt hatte ERGO hier den Umsatz bewusst reduziert. Ohne diesen Effekt hätte sich ein Wachstum von 1,6 Prozent ergeben, vor allem durch Ergänzungsversicherungen im Gesundheitsbereich. Der Gewinn im Geschäftsfeld stieg von 37 auf 49 Millionen Euro.

In der deutschen Schaden/Unfallversicherung wurden Prämieneinnahmen von 3,2 Milliarden Euro realisiert. Das ist ein Rückgang von nur einem Prozent. Die Schaden-/ Kostenquote in Deutschland sank von 96,1 auf 93,9 – auch dank niedrigerer wetterbedingter Schäden. Das Ergebnis in der Sparte Sach- und Unfall stieg von 184 auf 215 Millionen Euro.

Das internationale Geschäftsfeld war geprägt von einem starken Wachstum der gesamten Prämieneinnahmen von 3,9 auf 4,2 Milliarden Euro. Der Anstieg von 8,7 Prozent geht vor allem auf das gewachsene Lebensversicherungsgeschäft zurück (+20,8 Prozent), während die Schaden-/Unfallversicherung bei negativen Wechselkurseffekten in etwa auf Vorjahresniveau blieb (-0,6 Prozent). Die Schaden-/Kostenquote verbesserte ERGO von 99,2 auf 97,3 Prozent. Das Ergebnis verdoppelte sich fast von 75 auf 135 Millionen Euro. Das Zinsabsicherungsprogramm war auch hier eine erfolgreiche Maßnahme.

finanzwelt-Fazit: Die ERGO-Gruppe kann trotz einem schwierigen Marktumfeld das Geschäft stabilisieren. Ein gutes Risikomanagement half bei der Verbesserung des Combined Ratio und bei den Rücklagen für Phasen von Niedrigzinsen. Die Neuausrichtung im Vertrieb zeigt erstmals positive Wirkungen.

Dietmar Braun