Deutschland europaweites Schlusslicht bei Smart Home-Anwendungen

21.03.2025

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Mehr als die Hälfte der Deutschen macht in ihrem Zuhause bislang keinerlei Gebrauch von Smart Home-Technologien. Das ist ein Ergebnis des Europa-Wohnimmobilien-Trendreports des Immobilienmakler-Netzwerks Remax mit europaweit 20.000 Befragten. Das Unternehmen hat die Daten nun aus Anlass der Elektro-Fachmesse Eltefa ausgewertet, die vom 25.-27. März 2025 in Stuttgart stattfindet.

Mit 54 Prozent Nicht-Nutzern ist Deutschland Spitzenreiter in Europa. In keinem der untersuchten 21 Ländern ist der Anteil der Nicht-Nutzer höher als hierzulande - im europäischen Vergleich am geringsten ist deren Anteil in Rumänien (32 Prozent), der Türkei (34 Prozent) und Irland (35 Prozent).

Nach Regionen ausgewertet ist der Anteil von Nicht-Nutzern in den Bundesländern Thüringen (68 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern sowie im Saarland (jeweils 66 Prozent) besonders groß. Auffallend ist, dass in Mecklenburg-Vorpommern gleichzeitig der Anteil derer überdurchschnittlich hoch ist, die bereits integrierte Smart Home-Lösungen nutzen (10 Prozent). Im deutschlandweiten Schnitt werden solche Systeme, bei denen alle smarte Komponenten in einem Objekt miteinander verknüpft sind, laut der Remax-Erhebung lediglich von 7 Prozent der Befragten genutzt.

Neben Nicht-Nutzern sowie Bürgern, die bereits integrierte Smart Home-Systeme nutzen, gibt es auch Anwender, die smarte Technologien in minimalem Umfang oder moderat verwenden. Dabei bedeutet „minimal“ die Nutzung an einzelnen Punkten im Haus bzw. in der Wohnung, „moderat“ die Nutzung mehrerer paralleler Komponenten ohne Verknüpfung zu einem integrierten System.

Immerhin gut jeder fünfte Befragte (21 Prozent) in Deutschland greift laut der Auswertung in minimalem Umfang auf Smart Home-Anwendungen (zum Beispiel einzelne smarte Lampen oder Leuchtmittel) zurück, die meisten in Bremen (51 Prozent), die wenigsten in Mecklenburg-Vorpommern (5 Prozent). 17 Prozent der Befragten in Deutschland nutzen Smart Home-Technologien in moderatem Umfang. Am höchsten ist der Anteil moderater Nutzer in den Stadtstaaten Berlin (40 Prozent) und Bremen (36 Prozent), am niedrigsten im Saarland (8 Prozent).

Je älter die Befragten, desto weniger smart

Nach Altersgruppen differenziert ist der Anteil der Nicht-Nutzer smarter Technologien ab 55 Jahre (71 Prozent) am höchsten, während auf die Altersgruppe von 18 bis 34 Jahren mit Abstand der höchste Anteil an integrierter Nutzung (15 Prozent) bzw. moderater Nutzung (29 Prozent) entfällt.

Samina Julevic, CEO von Remax Germany: „Smart Home-Systeme können Haus und Wohnung komfortabler, effizienter und sicherer machen. Dass die Mehrheit in Deutschland diese Technologie noch überhaupt nicht nutzt, mag einerseits Ausdruck der seit Jahrzehnten niedrigen Eigentumsquote sein – neue Technologien werden in Mietobjekten meist seltener nachgerüstet. Andererseits scheinen Menschen hierzulande besonders skeptisch, was die Nutzung neuer, vor allem auch vernetzter Haustechnik angeht. Dabei überwiegen für den Nutzer die Vorteile, was alle anderen europäischen Länder offensichtlich bereits stärker erkannt haben.“ Mittels Smart Home-Technologien lassen sich zum Beispiel Beleuchtung, Heizung oder Musik per App oder Sprachbefehl steuern. Smarte Beleuchtungssysteme oder Thermostate optimieren den Energieverbrauch und reduzieren die Stromrechnung. Sicherheitssysteme überwachen das Wohnobjekt und informieren den Besitzer automatisch bei Auffälligkeiten oder Unregelmäßigkeiten. (fw)