Coface sieht MOE-Länder weiter im Aufschwung

19.09.2016

Studie: Die 500 größten Unternehmen profitieren vom günstigen Wirtschaftsumfeld in Mittel- und Osteuropa. 2015 war ein gutes Jahr für die Wirtschaft in Mittel- und Osteuropa (MOE). Das durchschnittliche BIP stieg um 3,3 Prozent nach 2,6 Prozent 2014.

(fw/rm) Der Privatkonsum zog durch sinkende Arbeitslosigkeit und höhere Gehälter an. Zudem stützten die EU-Fördermittel die Investitionen. Fazit von Coface: Die Wirtschaft in Zentral- und Osteuropa floriert. Der internationale Kreditversicherer ging in einer neuen Studie der Frage nach: Wie erging es den größten Unternehmen der Region? Ergebnis: Die 500 größten Unternehmen beendeten 2015 mit gestiegenen Umsatz- und stabilen Mitarbeiterzahlen. "Die Entwicklungen im Ranking der Top-500-Unternehmen veranschaulichen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im erfolgreichen vergangenen Jahr", erklärt Katarzyna Kompowska, Coface Executive Manager Central and Eastern Europe (CEE), das Ergebnis der jährlichen Studie zu den Top 500 Unternehmen in MOE: "Coface CEE Top 500". Die Volkswirtschaften profitierten demnach von der wachsende Inlandsnachfrage, die von geringerer Arbeitslosigkeit und höheren Gehältern gestützt wird, sowie von steigenden Investitionen in den meisten Ländern. Durch die allmähliche Erholung des Haupthandelspartners Eurozone und dem wichtigen Beitrag der EU-Fördermittel stieg der Export an. "Das Zusammenspiel dieser Faktoren machte 2015 zu einem Jahr mit solidem Wachstum für Unternehmen", sagt Kompowska. "Die Top-Player verbuchten gestiegene Umsatz- und stabile Mitarbeiterzahlen." Die "CEE Top 500"-Unternehmen steigerten zusammen den Umsatz um 4,2 Prozent auf 593 Milliarden Euro, den Gewinn sogar um 3,7 Prozent auf 26,9 Milliarden. Sie zählen weiter zu den wichtigsten Arbeitgebern. 4,3 Prozent (+0,5 Prozent) der gesamten Erwerbsbevölkerung sind bei den Top 500 Unternehmen angestellt. Dies beeinflusste die Beschäftigungszahlen insgesamt positiv. Die größte Volkswirtschaft der Region, Polen, hat die meisten der Top-Unternehmen. Durch die starke Inlandsnachfrage überstand das Land die Wirtschaftskrise vergleichsweise gut. Insgesamt schafften es 167 polnische Unternehmen in das Ranking, neun weniger als im Vorjahr. Die polnische Wirtschaft erzielte seit 2014 solide Wachstumsraten von über 3 Prozent. Das größte Wirtschaftswachstum in MOE erreichte 2015 die Tschechische Republik (4,5 Prozent). Zudem hatte das Land eine der niedrigsten Arbeitslosenzahlen in der EU mit einer Quote von 5,1 Prozent. Öffentliche Investitionen und der effiziente Einsatz des alten EU-Budgets kurbelten die Wirtschaft an. Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Ranking wieder, in dem Tschechien mit 71 Unternehmen unter den Top 500 seine Position das vierte Jahr in Folge verbessert. Ungarn verlor eine Position, sicherte sich aber mit 69 Unternehmen, vier weniger im Vergleich zu 2014, im Ranking wieder einen Platz "auf dem Podest". Die verbliebenen Top-Player verzeichneten jedoch mit 13,8 Prozent das höchste Umsatzwachstum aller in der Studie analysierten Länder. Seit der Rezession im Jahr 2012 erzielte Ungarn solide Wachstumsraten. 2015 waren es 2,9 Prozent. "Die Prognosen für 2016 entsprechen fast jenen von 2015 mit einem geschätzten Wachstum von 3,0 Prozent. Weitere Verbesserungen am Arbeitsmarkt und das wachsende Vertrauen der Konsumenten werden die Haushaltsnachfrage als wichtigsten Wirtschaftsmotor in der Region stärken", erwartet Michael Tawrowsky, Country Manager Coface Austria. www.coface.de