Bundestagswahl: So wählt Oliver Pradetto
03.09.2021
Oliver Pradetto, COO von blau direkt / Foto: © blau direkt
Wenn heute die Bundestagswahl wäre, wen würden Sie wählen und warum? Diese Frage haben wir Geschäftsführern, Gesellschaftern und Sprechern von Maklerpools gestellt. Heute veröffentlichen wir die Antwort von Oliver Pradetto, COO und Geschäftsführer von blau direkt:
"Parteiensysteme haben den Nachteil, dass Du dich für ein Konglomerat von Menschen und Themen entscheiden musst, bei dem Du Dich nie überwiegend gut vertreten fühlst. Ich trage zudem eine tiefe Skepsis in mir, ob Menschen, die in einer Wahl nach Macht streben, überhaupt für diese geeignet sind. Deswegen bin ich eigentlich überzeugter Nichtwähler. Doch wegen der zunehmenden Polarisierung unserer Gesellschaft stärkt eine Nichtwahl gerade diejenigen, die Hass und Spaltung anstreben. Nur deshalb wähle ich überhaupt und es fällt mir schwer. Aus beruflicher Sicht müsste ich zwingend FDP wählen. Das habe ich bei der letzten Wahl allerdings bereut, denn Linder hat die Demokratie in letzter Zeit gleich mehrfach verraten und jetzt schon angekündigt, ggf. wieder seine Partei- & Karriereinteressen vor die des Landes zu stellen.
Noch wichtiger ist mir aber eine Zukunft für meine Kinder. Klimaerwärmung, Überbevölkerung und Ressourcenknappheit sind als Umweltprobleme die mit Abstand größte Bedrohung. Ich habe erlebt, wie unangenehm es meinen Großeltern war, wenn ich sie kritisch befragt habe, warum ihre Generation die Nazis gewähren ließen. Die billige Ausrede, dass sie es nicht besser gewusst hätten, ließ ich nie gelten.
Wir wissen heute ebenfalls sehr genau, was notwendig ist, um die schlimmsten Umweltprobleme zu lösen. Ich möchte keine Ausrede nutzen müssen, nur weil mir mein Auto, Flugreisen oder eben die Abwehr von Bürgerversicherung und Provisionsverboten wichtiger sind als ein lebenswerter Planet für meine Kinder. Leider bin ich aus Umweltsicht auch kein gutes Vorbild und wenig konsequent in meinen täglichen Handlungen. Wir alle wissen, dass es uns die Grünen schwer machen werden, aber letztlich ist es die einzige Partei, der ich zutraue, dass sie alles menschenmögliche probieren wird, um die Katastrophe hoffentlich noch abzuwenden, deswegen wähle ich grün." (sh)