Boom bei Investments in Hotels
09.04.2013
Hervorragender Jahresauftakt auf dem Hotelinvestmentmarkt, das Transaktionsvolumens habe sich auf fast 600 Millionen Euro vervierfacht.
2013-04-10 (fw/db) Colliers International Deutschland meldet der deutsche Hotelinvestmentmarkt, der sich im zweiten Halbjahr 2012 von einer sehr lebhaften Seite zeigte, nahm den Schwung mit ins Jahr 2013. In den ersten drei Monaten des Jahres 2013 konnte ein Transaktionsvolumen von etwa 596 Millionen Euro verbucht werden.
"Im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres bedeutet dies eine Steigerung um fast 400 Prozent“, sagt Andreas Trumpp, Head of Research bei Colliers International, Deutschland. "Das Ergebnis wurde zwar maßgeblich vom Verkauf des sogenannten Queens-Moat-Portfolios beeinflusst, das ein Investorenkonsortium um die Fattal-Gruppe für rund 300 Millionen Euro erwarb. Aber auch ohne diesen Deal wäre es der beste Jahresauftakt auf dem Hotelinvestmentmarkt seit fünf Jahren gewesen“, betont Trumpp.
Aufgrund des genannten, aus 20 Hotels der Marken Holiday Inn, Best Western und Queens Hotel bestehenden Portfolios machten Paketverkäufe mehr als die Hälfte des Transaktionsvolumens aus. Die restliche Hälfte des Volumens verteilt sich auf insgesamt 20 Einzelverkäufe. Zu den größten dieser Einzelverkäufe zählte der Verkauf des Hotels „Vier Jahreszeiten“ in Hamburg an die [Dohle Gruppe](http://de.wikipedia.org/wiki/Dohle_%28Unternehmen%29 "Link to Wikipedia "Dohle Gruppe"") und des Holiday Inn an der O2 World, welches Colliers Hotel vermittelte. 8 Hotels wurden für unter 5 Millionen Euro verkauft und erreichten mit knapp 20 Millionen Euro einen Marktanteil von gut 3 Prozent. Internationale Investoren legten im ersten Quartal 2013 etwa 461 Millionen Euro in deutsche Hotels an, wobei auch hier der Hauptanteil auf das Queens-Moat-Portfolio entfällt.
Fokussierung überwiegend auf die Top-Standorte sowie 3- und 4-Sterne-Hotels
Dem aus 2012 vorgegebenen Trend folgend, floss auch in den ersten drei Monaten des Jahres 2013 das meiste Anlagekapital in Hotels des mittleren Sternesegments und dabei zumeist in Bestandsimmobilien. Bei 10 Ankäufen in diesem Marktsegment inkl. des genannten Portfolios legten nationale und internationale Investoren rund 391 Millionen Euro an. 3 Hotels aus dem 5-Sterne-Segment wechselten für etwa 140 Millionen Euro und 7 Hotels aus dem 1- und 2-Sterne-Segment für knapp 63 Millionen Euro den Eigentümer.
"Rund zwei Drittel des Transaktionsvolumens entfiel auf die Topstandorte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. Zudem sind die Volumina pro Verkauf hier mit durchschnittlich 29 Millionen Euro deutlich größer als in Nebenlagen mit durchschnittlich nur knapp 5 Millionen Euro“, betont Trumpp.
Geringer Marktanteil risikofreudiger Investoren
Bedingt durch den Ankauf des Queens-Moat-Portfolios durch die Fattal-Gruppe sowie einiger weiterer Verkäufe lagen Corporates und Eigennutzer nach dem ersten Quartal deutlich an der Spitze der Investoren. Insgesamt kauften sie für 321 Millionen Euro ein und erreichten dadurch einen Marktanteil von 54 Prozent. Weitere 41 Prozent gingen an eigenkapitalstarke Investoren, die sich den Branchen Private Investoren und Family Offices (Ankaufvolumen 97 Millionen Euro), Pensionskassen und Versorgungswerke (95 Mio. €) sowie offene Immobilienfonds und Spezialfonds (50 Millionen Euro) zuordnen lassen. Eher risikoreichere Anleger hielten sich im ersten Quartal noch zurück und traten noch nicht nennenswert als Käufer in Erscheinung.
Dietmar Braun, Redakteur finanzwelt