BlackRock: Wahlausgang beruhigt Kapitalmärkte
23.09.2013
Michael Krautzberger
Eine Regierung aus CDU und SPD ist BlackRock zufolge das wahrscheinlichste Ergebnis der Wahl zum deutschen Bundestag vom Sonntag. Das Bundstagswahlergebnis habe die Kapitalmärkte in gewisser Weise beruhigt.
(fw/ah) „Ich denke, die Wahrscheinlichkeit für eine solche große Koalition dürfte bei etwa 85 Prozent liegen", sagt Michael Krautzberger, Chief Investment Officer von BlackRock Deutschland und Leiter des europäischen Fixed-Income-Teams bei BlackRock. Jedoch sei auch ein Regierungsbündnis aus CDU und Grünen nicht auszuschließen.
„In gewisser Weise hat die Bundestagswahl die Kapitalmärkte beruhigt, denn Katastrophenszenarien sind ausgeblieben", sagt Krautzberger. Für Europa seien beide denkbaren Regierungskonstellationen gut. „Denn sowohl CDU als auch SPD und Grüne sind bereit, europäi-sche Institutionen mit weiteren Kompetenzen auszustatten." Andere Ereignisse wie das weitere geldpolitische Vorgehen der US-Notenbank, insbesondere was ihr Anleihen-Kaufprogramm angeht, beherrschten das Marktgeschehen aber nach wie vor. „Daher dürfte auch der Einfluss des Wahlergebnisses auf die Entscheidungen der Portfoliomanager relativ gering ausfallen." Drastische Portfolio-Umschichtungen seien nicht zu erwarten.
„Anstatt sich auf einzelne Märkte in Europa zu fokussieren, erscheinen uns momentan breit aufgestellte europäische Aktienportfolios attraktiv", sagt Krautzberger. Im Hinblick auf einzelne Sektoren sei es ratsam, die weiteren Entwicklungen im Zuge der deutschen Regierungsbildung zu beobachten. „Für die Versorger könnte das Umfeld unter einer neuen Regierung möglicherweise schwieriger werden", sagte der Kapitalmarktexperte mit Blick auf die Positionen der Parteien – etwa zum Strompreis oder der Förderung alternativer Energien. „Außerdem wird in Bezug auf Banken und andere Finanzdienstleister die Position der neuen Regierung zur Regulierung der Branche interessant sein."