BCA im Zukunftsmodus

06.05.2022

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Der BCA-Presse Dialog 2022 stand unter dem Motto „Nachhaltigkeit und ESG-Qualitätskriterien: neue Beratungsmöglichkeiten für Versicherungs- und Anlageprofis“. Ausgewählte Medienvertreter diskutieren dort gestern gemeinsam mit Experten und dem BCA-Vorstand über den Veränderungstreiber und seine Folgen für die Kundenberatung. Auch finanzwelt war vor Ort und erhielt neben spannenden Eindrücken zum Thema auch einen exklusiven Einblick in die vorläufigen Geschäftszahlen der BCA.

Der siebte BCA-Pressedialog verdeutlichte einmal mehr, das Nachhaltigkeit kein kurzfristiger Trend ist. Spätestens ab Anfang August müssen Vermittler das Thema auch in ihren Beratungsgesprächen berücksichtigen, wenn die EU-Verordnung zur Abfrage von Nachhaltigkeitspräferenzen in Kraft tritt. Die BCA AG möchte Beraterinnen und Berater dabei unterstützen.

Neue Beratungsstrecke und Weiterbildungsangebote

Dr. Frank Ulbricht, Vorstandsmitglied BCA AG, stellte zu Beginn der Veranstaltung die neuen Support- und Weiterbildungsangebote der BCA vor. Die Gruppe bietet Vermittlern drei Varianten an Fortbildungsmöglichkeiten zum Thema „Nachhaltigkeit in der Beratung“: In Kooperation mit Nordea wird im ersten Schritt eine „Basisschulung“ für Vermittler angeboten. Gemeinsam mit e-Mission erfolgt die „Fortgeschrittenenschulung“ und für die „Expertenschulung“ holte die BCA Re:public ins Boot. Nutzen Berater diese Angebote, können sie sich außerdem IDD- und CFP-Punkte anrechnen lassen.

Zusätzlich präsentierte Ulbricht eine neue, digitale Beratungsstrecke. Nach der Risikoprofilierung können Vermittler damit gleich im zweiten Schritt des Kundengesprächs eine Nachhaltigkeitsprofilierung durchführen. Dabei werden verschiedene Präferenzen abgefragt und im Anschluss ein entsprechendes Profil des Kunden erstellt. In Kombination mit dem Risikoprofil werden dann passende Produkte vorgeschlagen. Für Neukunden erfolgt die Nachhaltigkeitsabfrage also direkt, für Bestandskunden können die Nachhaltigkeits-präferenzen nachträglich ergänzt werden.

Im Versicherungsbereich ermöglicht eine Kooperation mit Franke und Bornberg dabei eine nachhaltige Produktauswahl. Auf Investmentseite unterstützt ein neues Konzept im Bereich Investment-Research die künftige Analyse von Nachhaltigkeitsfonds. Das Expertentool DIVA enthält bereits die ersten Selektionsmöglichkeiten nach Artikel-8 und -9-Fonds. Schon seit einem Jahr werden dabei entsprechend einzustufende Fonds der sog. Top-Fonds-Liste inklusive der Morningstar-ESG-Globen ausgewiesen.

Echte Beratungsexpertise

Die Anlage- und Versicherungsexperten Gottfried Baer, Geschäftsführer MehrWert GmbH, und Hans Seeliger, Geschäftsführer Seeliger & CO. GmbH, präsentierten im Anschluss hautnahe Erfahrungen aus der Beratungspraxis. Beide beraten bereits seit über 10 Jahren zu nachhaltigen Produkten. Für sie spielen neben ökologischen Themen auch soziale Komponenten und eine ganzheitliche Finanzberatung eine Rolle. Baer und Seeliger wissen: die Nachfrage an nachhaltigen Finanz- und Versicherungsprodukten nimmt stetig zu. Welche Kunden besonders darauf wertlegen, könne man laut Baer aber nicht pauschal festlegen. Er habe in seiner Beratung festgestellt, dass Bildung dabei eine Rolle spielt, und oftmals sei das Interesse an nachhaltigen Optionen bei Frauen und jüngeren Generationen besonders hoch. Insgesamt sei das Thema aber in der breiten Bevölkerung angekommen und ein Wertewandel habe stattgefunden. Dementsprechend ist auch die Nachfrage an nachhaltigen Produkten auch bei älteren Kunden groß.

Die Experten sehen mehr Chancen als Herausforderungen in den neuen gesetzlichen Vorgaben, auch wenn Makler ihre Bewältigung kaum ohne die Unterstützung von Pools oder anderen Dienstleistern schaffen werden. Gleichzeitig  finden Beide es wichtig, dass sich Berater intensiv mit dem Thema auseinandersetzen, um Kunden umfassend dazu beraten zu können.

Erfolgreiches 2021 und weitere digitale Neuheiten

Im letzten Teil der Veranstaltung führte Rolf Schünemann, Vorstandsvorsitzender der BCA AG, die Teilnehmer durch die vorläufigen Geschäftszahlen. Diese bestätigen den Wachstumskurs der BCA-Gruppe. „Bei allen relevanten Kennzahlen – wie etwa Umsatzerlöse und Ergebnis – verzeichnet die BCA zweistellige Zuwächse“, so Schünemann. So steigerte sich der Rohertrag der BCA 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 17 %, von 12,53 Mio. Euro auf erwartete 14,69 Mio. Euro. Das EBITDA wuchs nach einem schwachen Coronajahr 2020 von 0,68 Mio. Euro auf 2,13 Mio. Euro, eine Steigerung von 313 %.

Auch die Bestände des Unternehmen vergrößerten sich im vergangenen Geschäftsjahr. Im Investmentbereich verzeichnete die BCA ein Plus von ca. 21 % von 5,8 Mrd. Euro in 2020 auf 7 Mrd. Euro in 2021. Bei den Bestandsübertragungen im Versicherungsbereich ergab sich erneut sogar ein dreistelliger Zuwachs. Aus 7.730 in 2020 wurden 2021 16.930 – ein Plus von 220 %. Der vollständige vorläufige Geschäftsbericht wird in der kommenden Woche veröffentlicht.

Zum Abschluss des Presse-Dialogs erklärte BCA-Vorstand Roman Schwarze einige neue digitalen Tools zur Unterstützung der Vermittler. Die Serviceplattform DIVA soll zusätzlich zur neuen Nachhaltigkeitserweiterung in diesem Jahr noch weiter verbessert werden. Gemeinsam mit dem FinTech fino stellt die BCA ihren Vermittlern außerdem auch eine Kunden-App zur Verfügung. Diese übernimmt die personalisierte CI des Beraters und bietet eine KI-gestützte Konto- und Datenanalyse für den Beratungsprozess. Viele weitere Features, wie Konto- und Depot-Übersichten schaffen auch einen Mehrwert für den Kunden. Durch die ganzheitliche Aufstellung und verschiedene Unterstützungsangebote für Vermittler ist die BCA AG damit ganz auf einen weiteren Wachstumskurs und die Zukunft ausgerichtet. (lb)