Baufinanzierungszinsen ziehen im März an

13.03.2025

Antonio Skoro. Foto: Qualitypool

Der Verlauf der Baufinanzierungszinsen hatte sich bis Ende Februar zunehmend stabilisiert – Anfang März folgte ein spürbarer Anstieg der Bestzinsen mit 10-jähriger Zinsbindung über 3 %. Zugleich haben sich in den letzten Wochen sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene neue, vor allem politisch bedingte, Herausforderungen angedeutet.

„Die jüngste Entscheidung der Europäischen Zentralbank, den Einlagenzins um einen weiteren Viertelprozentpunkt auf 2,5 % sowie den Hauptrefinanzierungszinssatz auf 2,65 % zu senken, wurde gefällt, um die schwächelnde Wirtschaft im Euroraum zu unterstützen“, erklärt Antonio Skoro, Geschäftsführer der Qualitypool GmbH. „Der sechste Zinsschritt in Folge zielt direkt darauf ab, die Kreditaufnahme und somit Investitionen zu fördern. Das weitere Vorgehen der EZB wird nun diskutiert. Es scheint keinesfalls sicher zu sein, dass noch eine Senkung folgt, obwohl das angestrebte Niveau von 2,0 % bisher nicht erreicht wurde.“

Die Inflationsrate in Deutschland blieb im Februar bei einem Plus von 2,3 % zum Vorjahreszeitraum, während die Verbraucherpreise in der Eurozone bei plus 2,4 % lagen. Die leichte Abschwächung der Inflationsentwicklung im Euroraum könnte die Befürworter einer weiteren Zinssenkung stärken. „Die Herausforderung liegt jedoch darin, dass die Kerninflation, die weniger schwankend ist, nach wie vor bei 2,9 % in der Eurozone und bei 3,3 % in den USA liegt. Dies deutet darauf hin, dass strukturelle Probleme, wie etwa der Mangel an Arbeitskräften, nicht einfach durch Zinssenkungen gelöst werden können“, fügt Skoro hinzu.

Die US-Notenbank Fed bleibt vorsichtig in ihrer Zinspolitik: Fed-Direktor Christopher Waller äußerte zuletzt bei einem Event des „Wall Street Journal“ Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen der Handelspolitik der US-Regierung. Insbesondere die potenziell angedachten Zollerhöhungen könnten zusätzliche Inflationsrisiken mit sich bringen. „Die Fed hat derzeit keinen Handlungsbedarf für eine Zinssenkung im März, bleibt jedoch optimistisch für mögliche Lockerungen im Laufe des Jahres, selbstverständlich abhängig von den Inflationsdaten“, erklärt Antonio Skoro.

Aktuelle Entwicklung der Baufinanzierungszinsen

Im Verlauf des Monats Februar hatten sich die Bauzinsen stabilisiert, nachdem sie im Januar leicht angestiegen waren. Die Bestzinsen für 10-jährige Zinsbindungen befanden sich Anfang März zunächst bei 2,98 %, für 15-jährige Zinsbindungen bei 3,15 %. Gegen Ende der ersten Märzwoche erfolgte ein Anstieg auf 3,12 % bzw. 3,35 %. Zuvor hatten die Renditen der 10-jährigen Bundesanleihen bereits deutlich hinzugewonnen.

„Es ist wichtig, die Marktbedingungen genau im Auge zu behalten, da unerwartete politische Entscheidungen oder wirtschaftliche Entwicklungen schnell zu Veränderungen im Zinsniveau führen können. Szenarien dieser Art sind im Moment sowohl durch Maßnahmen der neuen US-Regierung, aber auch im Zuge der Regierungsbildung hierzulande nicht unwahrscheinlich. Dass der Anleihen- und Zinsmarkt letzte Woche unruhig reagiert hat, könnte unter anderem am geplanten Investitionsprogramm von CDU/CSU und der SPD sowie an den Unstimmigkeiten innerhalb der EZB gegenüber weiteren Zinssenkungen festgemacht werden“, ordnet Skoro ein.

„Potenzielle Kreditnehmer sollten sich bewusst sein, dass sich die Bedingungen derzeit schnell ändern können und eine flexible Planung unerlässlich ist“, schließt der Qualitypool-Geschäftsführer. (fw)