Barmenia Versicherungen auf Wachstumskurs
17.04.2013
Die Barmenia Versicherungen erreichten 2012 insgesamt einen Zuwachs der Beitragseinnahmen um drei Prozent auf 1,82 Milliarden Euro. Das wirtschaftliche Ergebnis vor Ertragsteuern betrug 251,3 Millionen.
2013-04-18 (fw/db) Die Barmenia Versicherungen aus Wuppertal entwickeln sich zum Allspartenversicherer. 43,6 Prozent der Umsätze wurden im Segment Lebensversicherung, 43,4 Prozent in der privaten Krankenversicherung (PKV) und 13 Prozent im Sach- und Komposit-Geschäft erzielt.
"Wir blicken auf ein bewegtes Jahr 2012 zurück, das mit seinen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen zum Teil erheblichen Einfluss auf das Geschäftsmodell der Versicherer hatte", so der Vorstandsvorsitzender Dr. h.c. Josef Beutelmann.
"Die Einführung der Unisex-Tarife war eine Herkulesaufgabe, die wir pünktlich und reibungslos umsetzen konnten. Heute präsentieren wir uns damit als Universalversicherer, der für seine Kunden in allen Sparten qualitativ hochwertige und vielseitige Produkte bereithält. In unserer neuen Kranken-Tariflinie "eins A“ bescheinigt uns Franke & Bornberg Anfang 2013 eine exzellente Produktqualität. So wurde in jeder Kategorie (Grund-, Standard- und Topschutz) mindestens ein Tarif mit der Bestnote "FFF“ (hervorragend!) ausgezeichnet. Die jüngst erschienene Assekurata-Studie "Unisex in der PKV“ bestätigt uns beste Erfüllungsgrade bei den Mindestanforderungen. Im Übrigen erhielten auch unsere BU-Produkte hervorragende Benotungen, sowohl von Franke & Bornberg als auch von Morgen & Morgen. Deshalb bin ich überzeugt, dass wir das Jahr 2013 erfolgreich bewältigen werden."
Pflege-Bahr läuft sehr gut an
Die Beitragseinnahmen in der PKV stiegen im Berichtsjahr um 3,1 Prozent auf 1,53 Milliarden Euro. Die Anzahl der Versicherten sank leicht um 0,5 Prozentpunkte auf 1.245.361 Personen, wobei in der Vollversicherung bei den versicherten Angestellten ein Wachstum von 2,1 Prozent zu verzeichnen war. Das Qualitätssegment der Ärzte wuchs um 3,1 Prozent. Aus der erfolgsabhängigen [Rückstellung für Beitragsrückerstattung](http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%BCckstellungf%C3%BCrBeitragsr%C3%BCckerstattung "Link to Wikipedia "RfB"") (RfB) wurden 48,4 Millionen Euro als Beitragsrückerstattung an mehr als 82.000 leistungsfrei gebliebene Kunden geleistet. Vollversicherte Kunden konnten sich auch über im Durchschnitt gesunkene Beiträge freuen. Aus dem Ergebnis des Geschäftsjahres 2012 flossen 19 Millionen Euro in das Eigenkapital, so dass dieses von 267 auf 286 Millionen Euro anwuchs. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich so von 18,0 auf 18,7 Prozent.
Bereits im Dezember 2012 kam die Barmenia als erster Krankenversicherer mit einem "Pflege-Bahr"-Tarif auf den Markt. Aktuell liegt die Anzahl der versicherten Personen im bei 5.275 Personen.
Deutliche Zuwachsraten bei Renten- und Berufsunfähigkeitsversicherungen
Der laufende Bruttojahresbeitrag im Neugeschäft Leben stieg um 17,2 Prozent auf 19,8 Millionen Euro bei 19.739 neu abgeschlossenen Verträgen. Der Bestand wuchs um 11,9 Prozent von 7,84 auf 8,78 Milliarden Euro Versicherungssumme. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich von 30,4 Prozent auf 31,6 Prozent in 2012. Mit einer laufenden Verzinsung mit Überschüssen in Höhe von 3,75 Prozent liegt die Barmenia Lebensversicherung 2013 über Marktniveau.
Kraftfahrtsparte wächst ertragreich
Die Barmenia Allgemeine Versicherungs-AG erzielte ein gutes Gesamtergebnis. Neben der Kraftfahrt-Versicherung trugen die Haftpflicht- und die Unfallversicherung zum Wachstum bei. Das Ergebnis vor Steuern sank von 12,1 auf 10,6 Millionen Euro. Die gesamten Beitragseinnahmen stiegen um 8,8 Prozent auf 97,9 Millionen Euro bei 591.530 Verträgen mit mindestens einjähriger Laufzeit. Die [Combined Ratio](http://de.wikipedia.org/wiki/Schaden-Kosten-Quote "Link to Wikipedia "Schaden-Kosten-Quote"") verbesserte sich von 90,8 auf 87,8. Das Eigenkapital erhöhte sich um 12,6 Prozent auf 62,4 Millionen Euro und die Eigenkapitalquote stieg auf 89,1 Prozent.
Aussichten und Herausforderungen 2013
Nach den Arbeiten zur Einführung der Unisex-Tarife mangelt es auch in diesem Jahr nicht an weiteren Herausforderungen. Auf der Agenda stehen die Anpassungen nach den Gesetzesinitiativen der EU wie SEPA (Single Euro Payments Area) oder Solvency II.
"Nicht zuletzt stellen wir uns der Herausforderung, im Wahljahr 2013 den speziellen Nutzen der PKV als Vollversicherung herauszustellen und die Vorteile unseres dualen Gesundheitssystems zu unterstreichen. Nach dem medialen Dauerfeuer, das uns im letzten Jahr entgegen schlug, ist es an der Zeit, Aufklärung zu leisten. Wir müssen die Stärken unseres Systems kommunizieren und in Dialog treten mit denen, die das Angebot der Branche kritisch betrachten. Unsere Branche ist stark. Regelmäßig ermittelte Meinungsumfragen namhafter Meinungsforschungsinstitute bestätigen Spitzenwerte bei der Kundenzufriedenheit. Auch die Lebensversicherung ist aus meiner Sicht zu Unrecht in der Kritik. Die Stärken der Lebensversicherung liegen im Ausgleich der Lebensrisiken des Einzelnen in einer Gemeinschaft von Versicherten und in langfristigen Garantien. Derzeit rund 89 Millionen Lebensversicherungsverträge in Deutschland zeigen, dass die Lebensversicherung offensichtlich besser ist, als ihr Ruf!", hob Beutelmann bei der Präsentation der Geschäftsberichte 2012 hervor.
Dietmar Braun, Redakteur finanzwelt

Große Unwissenheit über Pflegekosten und Vorsorgemöglichkeiten
