„Auf diese Weise partizipiert man am globalen Wirtschaftswachstum“
05.10.2023
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Die Altersvorsorge ist ein wichtiges, allerdings häufig aufgeschobenes Thema. Die aktuelle YouGov-Umfrage zeigt nämlich, dass nur wenige sich mit dem Thema Vermögensaufbau für den Ruhestand auseinandersetzen. Zahlreiche Irrtümer befeuern die Unsicherheit.
Klaus Porwoll, Gründer und Inhaber der unabhängigen Berliner Honorar-Finanzberatung PecuniArs, stellt entsprechend folgendes fest: „Das erhöht angesichts der wachsenden Rentenlücke, mit der künftig immer mehr Menschen konfrontiert sein werden, das Risiko, im Ruhestand in die Altersarmut abzurutschen.“
Um dem entgegenzuwirken, nennt die Finanzberatung einige der wichtigsten Mythen und Irrtümer:
1. Ich habe noch viel Zeit für die Geldanlage
„Dies ist eines der am häufigsten genannten Argumente, das ich höre, wenn es um den Vermögensaufbau für den Ruhestand geht“, erklärt Porwoll. In der Tat schieben viele Menschen dieses Thema vor sich her, da das Ende des Berufslebens – gefühlt – noch weit in der Zukunft liegt. Tatsächlich aber beruht diese Einstellung auf einem großen Irrtum. „Denn je später jemand mit der Geldanlage anfängt, desto mehr muss die- oder derjenige dann pro Monat zurücklegen, um noch auf ein ausreichendes finanzielles Polster zu kommen“, so der erfahrene Honorarberater. „Das geht dann entweder in einer späteren Lebensphase zu Lasten des eigenen Konsums und der Lebensqualität oder führt dazu, dass man nicht genügend Geld im Alter hat.“ Wer dagegen frühzeitig anfängt, hat die größten Chancen, ein Vermögen aufzubauen. Es ist also nie zu früh, mit dem Sparen zu beginnen.
2. Ich habe nicht genug Geld zum Investieren
Diese Ansicht geht in der Regel mit der Annahme einher, dass der Vermögensaufbau über Aktien oder andere Wertpapiere nur etwas für Vermögende ist. „Doch auch das ist ein weit verbreiteter Irrtum, weil es heute zahlreiche Anlagemöglichkeiten auch für den kleineren Geldbeutel gibt“, informiert Porwoll. „Selbst mit nur 25 Euro im Monat kann man heute über einen Sparplan investieren und sich damit – zumindest ein kleines – Vermögen aufbauen.“ Wer meint, selbst einen solchen Kleinstbetrag im Monat nicht übrig zu haben, sollte seine Einnahmen und Ausgaben einmal kritisch durchleuchten. „Ich bin mir sicher, dass es bei jedem Einsparmöglichkeiten gibt, damit ein solcher Betrag zum Investieren frei wird“, sagt der Experte.
3. Bankeinlagen reichen für den Vermögensaufbau aus
Dieser Ansicht scheinen viele Menschen hierzulande zu sein.
Ende vergangenen Jahr es kamen die Bundesbürger laut Schätzungen der Deutschen
Bundesbank auf ein Geldvermögen von rund 7,5 Bill. Euro. Doch fast 43 % liegen auf Sparkonten oder in Bankeinlagen. „Auch wenn es derzeit
wieder Zinsen gibt, aktuell liegt die Inflationsrate noch über der Verzinsung,
womit reale Wertverluste sicher sind“, so der PecuniArs-Gründer.
„Und langfristig ist
der Kapitalmarkt die erwiesenermaßen deutlich renditeträchtigere Anlage,
weshalb Bankeinlagen nicht ausreichen, um sich langfristig ein Vermögen
aufzubauen.“
4. Aktien eignen sich nicht für den Vermögensaufbau
Immer wieder zeigt sich insbesondere hierzulande große Skepsis gegenüber der Aktienanlage im Allgemeinen und speziell gegenüber der Aktie für die Altersvorsorge. „Das aber ist grundlegend falsch“, erklärt Porwoll. „Denn in Wahrheit gibt es kaum eine Anlageklasse, die in der Vergangenheit nach Inflation langfristig besser abgeschnitten hat als die Aktie.“ Entscheidend dabei ist aber der Anlagehorizont, wie ein Blick auf das Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts bestätigt: Wer in der Vergangenheit eine Einmalanlage in den deutschen Leitindex Dax getätigt hat, musste im ungünstigsten Fall 13 Jahre warten, um wieder ins Plus zu kommen. „Wer sein Geld heute also für 15 Jahre oder länger breit gestreut in Aktien investiert, hat eine Verlustwahrscheinlichkeit, die gegen Null geht“, erklärt Klaus Porwoll. „Gerade für die Altersvorsorge, wo es um einen sehr langen Anlagezeitraum geht, eignet sich deshalb kaum etwas besser als die Aktie.“
5. Investieren ist generell zu riskant
Viele Menschen setzen Investieren fälschlicherweise mit Spekulieren gleich.
„Es gibt Anleger, die setzen auf
einzelne Aktien oder folgen den heißen Tipps irgendwelcher Börsengurus in der
Hoffnung besser abzuschneiden als der Markt“, erklärt Porwoll.
„Das kann man als
spekulieren bezeichnen.“ Der andere Weg ist es, streng wissenschaftlichen
Erkenntnissen zu folgen und breit gestreut und langfristig in den Aktienmarkt
zu investieren. „Auf diese Weise partizipiert man am globalen
Wirtschaftswachstum“, so der Honorarberater. „Zwar muss man zwischenzeitliche
Verlust- und Schwächephasen einkalkulieren und aushalten können. Wer aber nach
einer durchdachten Strategie vorgeht, am besten mit der Unterstützung eines
Anlageexperten, der kann damit einen gezielten langfristigen und erfolgreichen
Vermögensaufbau betreiben.“
(ml)