Älteste Börse der Welt im Aufwind
16.06.2015
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Die Wiener Börse hat in ihrer heutigen Hauptversammlung eine positive Bilanz vorgelegt. Erfolge auch für die Muttergesellschaft CEESEG AG, zu der die Börsen Prag, Budapest und Laibach gehören.
2015-06-17 (fw/db) Die Wiener Börse AG, die älteste Börse der Welt, hat in ihrer heutigen Hauptversammlung sehr positive Ergebnisse für das Jahr 2014 präsentiert. Das Betriebsergebnis belief sich auf 18,1 Millionen Euro. Das ist ein Plus von 17,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2013: 15,5 Millionen Euro).
Der Hauptgrund für die positive Entwicklung der Wiener Börse waren steigende Handelsumsätze: Der durchschnittliche Monatsumsatz stieg 2014 von 3,2 auf 3,98 Milliarden Euro. Der Jahresumsatz stieg um 23 Prozent von 38,5 auf 47,5 Milliarden Euro.
„Die Umsätze am Börsenplatz Wien sind seit längerem nachhaltig steigend. Dieser Trend setzt sich auch 2015 fort – der durchschnittliche monatliche Umsatz liegt 2015 bei 5 Milliarden Euro, also nochmal um ein Viertel höher als im Vorjahr. Im März sahen wir den stärksten Monatsumsatz seit August 2011“, sagen Birgit Kuras und Michael Buhl, beide Vorstände der Wiener Börse.
Die Eigenkapitalaufnahme über die Wiener Börse erreichte 2014 den höchsten Stand seit dem Jahr 2007. Zahlreiche Kapitalerhöhungen brachten einen Zufluss an frischem Kapital von insgesamt 3,96 Milliarden Euro, davon entfallen 2,78 Milliarden Euro auf die Raiffeisen Bank International und eine Milliarden Euro auf die Telekom Austria.
Der Börsengang des Flugzeugzulieferers FACC verzeichnete ein Volumen 194 Millionen Euro. Bei den Corporate Bonds kam ein Volumen 7,2 Milliarden Euro neu an die Börse, ein historischer Höchststand. Der ATX schloss das Jahr 2014 mit einem Minus von 15,2 Prozent gegenüber dem Jahresultimo 2013. In 2015 konnte der ATX bis 17. Juni 2015 knapp 18 Prozent aufholen und zählt damit zu den besten Indizes in Europa.
„Trotz der geopolitischen Turbulenzen des vergangenen Jahres, die den ATX nach unten gezogen haben, sind wir mit der Entwicklung an der Wiener Börse äußerst zufrieden. Die Kapitalaufnahmen 2014 haben bewiesen, dass internationale Investoren wieder verstärkt Interesse an der Wiener Börse und den heimischen Unternehmen zeigen“, erläutern die Vorstände Birgit Kuras und Michael Buhl.
Das Eigenkapital der Wiener Börse betrug per 31. Dezember 2014 30,9 Millionen Euro. Die Bilanzsumme stieg von 49,3 auf 52,9 Millionen Euro. Der Bilanzgewinn stieg von 12,1 auf 13,7 Millionen Euro. Die Wiener Börse AG beschäftigte 92 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (per 31. Dezember 2014).
Osteuropa-Holding CEESEG solide unterwegs
Die Muttergesellschaft der Wiener Börse, die Holding CEESEG AG, unter deren Mantel auch die Beteiligungen an den Börsen Prag, Budapest und Laibach zusammengefasst sind, blickt ebenfalls auf ein positives Geschäftsjahr 2014 zurück. Das operative Konzernergebnis der CEESEG beträgt 28,6 Millionen Euro. Die Konzernbilanzsumme belief sich auf 191 Millionen Euro. Mit Stichtag 31.12.2014 beschäftigte die Börsengruppe insgesamt 231 Mitarbeiter.
„Obwohl die Länder Zentral- und Osteuropas im vergangenen Jahr nicht im wirtschaftlichen Aufwind waren, haben wir unsere Position als größte Börsengruppe in Zentral- und Osteuropa behauptet und unsere Erträge stabil gehalten“, sagen die Vorstände der CEESEG, Michael Buhl und Petr Koblic.
Stärkster Umsatzbringer im Börsenkonzern ist die Wiener Börse, gefolgt von der Prague Stock Exchange Group und den Börsen Budapest und Laibach. Derzeit wird an der strategischen Positionierung der Börsen-Gruppe gearbeitet. Unter anderem wird ein möglicher Verkauf der Börse Ljubljana geprüft, für die im Frühjahr von mehreren Seiten Interesse bekundet wurde. Eine diesbezügliche Entscheidung sei für Sommer 2015 geplant.
Änderungen im Aufsichtsrat
In den heutigen Hauptversammlungen der Wiener Börse AG und CEESEG AG wurden Änderungen im Aufsichtsrat beschlossen: Stefan Dörfler (Erste Bank) und Wilhelm Celeda (Raiffeisen Centrobank) ziehen neu in das Kontrollgremium der Wiener Börse AG und der CEESEG AG ein. Sie folgen auf Franz Hochstrasser und Michael Spiss, die per heute aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden sind. Willibald Cernko (Bank Austria) bleibt weiterhin Aufsichtsratsvorsitzender.
Dietmar Braun