MLP Gesundheitsreport: Deutsches Gesundheitssystem schwächelt im internationalen Vergleich

07.02.2013

Trotz einer verbesserten Bewertung schneidet das deutsche Gesundheitssystem schlechter ab als die Vorbildstaaten Niederlande, Schweiz und Schweden. Dies ist die Kernaussage des 5. MLP Gesundheitsreports.

(fw/ah) Viele Deutsche sind mit der aktuellen Gesundheitsreform unzufrieden und kritisieren vor allem eine ungerechte Lastenverteilung. Unverändert hoch ist die Befürchtung von Bürgern und Ärzten, dass der zunehmende Kostendruck die Qualität der Gesundheitsversorgung belastet. Gleichzeitig geben beide Gruppen zu, dass die Deutschen häufig unnötig zum Arzt gehen. Die repräsentative Studie im Auftrag des Finanz- und Vermögensberaters MLP hat das Institut für Demoskopie Allensbach mit Unterstützung der Bundesärztekammer erstellt.

Insgesamt beurteilen 70 Prozent der Bürger (2009: 64 Prozent) und 88 Prozent der Ärzte (2009: 82 Prozent) die derzeitige Leistungsfähigkeit des deutschen Gesundheitssystems als "gut" oder "sehr gut". Höher sind die Werte mit 77 Prozent in den Niederlanden, 81 Prozent in Schweden und 93 Prozent in der Schweiz. Gleichzeitig haben mit 51 Prozent (2009: 59 Prozent) deutlich mehr Deutsche in den vergangenen zwei, drei Jahren eine Verschlechterung der Gesundheitsversorgung festgestellt als die Bürger in den Vergleichsländern (Niederlande: 34, Schweden: 20, Schweiz: 15 Prozent). Ausgeprägter ist auch die Befürchtung, im Krankheitsfall auf eine notwendige Behandlung verzichten zu müssen: Während in der Bundesrepublik 42 Prozent diese Sorge äußern, sind es in Schweden 30, in den Niederlanden 21 und in der Schweiz lediglich 18 Prozent.

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