ING IM: EZB-Strategie dürfte Inflation anheizen

07.02.2013

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Nach einer von ING Investment Management (ING IM) durchgeführten Umfrage unter 52 großen institutionellen Anlegern in Europa erwarten 36% der Befragten in fünf Jahren eine Euroraum-Inflation von deutlich über 2%. 23 Teilnehmer (44%) warnten davor, dass die unkonventionellen Maßnahmen der EZB wie die aktuell unbegrenzte Liquidität und der Ankauf von Peripherieanleihen letztendlich die Inflation nach oben treiben würden.

(fw/ah) Wie stark die Inflationserwartungen gestiegen sind, zeigt sich auch in der Verteilungskurve der Antworten bzw. in den sehr asymmetrischen Verteilungsenden, denn nur 2% rechnen in den nächsten 5 Jahren mit einer hartnäckigen Deflation, während 8% der Befragten davon ausgehen, dass die Teuerungsrate in diesem Zeitraum konstant über 4% liegen wird.

Offenbar ist die schwindende Glaubwürdigkeit der EZB ein wesentlicher Grund für die tendenziell höheren Inflationserwartungen. So trauten nur 23% der Befragten der Europäischen Zentralbank zu, mittelfristig für eine niedrige und stabile Inflation zu sorgen. In diesem Zusammenhang erklärten auch nur 7 Teilnehmer (13,5%), dass die unkonventionellen Maßnahmen, die die EZB aktuell ergreift, ihres Erachtens keine höhere Inflation auslösen. Darüber hinaus geben auch die steigenden Rohstoffpreise Anlass zu Inflationssorgen, doch ist ihr Einfluss letzten Endes wohl nur gering. Obwohl 40% der Befragten die Rohstoffpreise als Teil des allgemeinen Inflationsproblems identifizieren, halten 21% von ihnen das Risiko, dass sie die Teuerungsrate tatsächlich nach oben treiben, für begrenzt oder inexistent. Auf die Frage, wo in der Welt die Inflationsrisiken besonders hoch sind, nannten 42% der Teilnehmer die Schwellenländer, 28% die USA und 22% Europa.

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