Fehleinschätzung von Standard & Poor‘s

08.09.2016

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Bayerns Volksbanken und Raiffeisenbanken haben keinerlei Verständnis für die aktuelle Kritik des amerikanischen Ratingunternehmens Standard & Poor's am Drei-Säulen-Modell des deutschen Finanzsektors.

(fw/rm) Die Analysten werfen Sparkassen und Genossenschaftsbanken vor, aufgrund ihrer führenden Marktposition die Profitabilität des Bankgeschäfts in Deutschland zu belasten. Dies vermindere Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit der Branche, wie die Börsen-Zeitung heute berichtet. „Wettbewerb ist keine Ausrede für Schwäche“, kommentiert Jürgen Gros, Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB), die Kritik. Das dreigliedrige Bankensystem ermögliche es durchaus, solide Eigenkapitalrenditen zu erwirtschaften und Ausschüttungen an die Eigentümer zu leisten. Das hätten die Regionalbanken mit ihren Geschäftsmodellen bewiesen, die auf eine flächendeckende Versorgung von Verbrauchern und Mittelstand abzielen. Gros: „Nur weil verschiedene Marktteilnehmer mit ihrer eigenen Entwicklung unzufrieden sind, ist das noch lange kein Grund, das Drei-Säulen-Modell in Frage zu stellen.“ Aus Sicht des GVB befeuert Standard & Poor’s eine unsinnige Debatte. „Die vielfältige Bankenlandschaft in Deutschland hat sich bewährt. Das sollte spätestens nach der Finanzkrise jeder verstanden haben“, so Gros. Die Kunden profitierten vom Wettbewerb, zugleich sorge das System für ein hohes Maß an Stabilität. Gros: „Dieser Standortvorteil trägt dazu bei, dass die deutsche Wirtschaft für Wachstum und Beschäftigung sorgen kann.“ Der Genossenschaftsverband Bayern e.V. (GVB) vertritt die Interessen von 1.294 genossenschaftlichen Unternehmen. Dazu zählen 269 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie 1.025 ländliche und gewerbliche Unternehmen mit insgesamt rund 52.000 Beschäftigten und 2,9 Millionen Mitgliedern. Damit bilden die bayerischen Genossenschaften eine der größten mittelständischen Wirtschaftsorganisationen im Freistaat. (Stand: 30.06.2016) www.gv-bayern.de