Amerika, hast du denn nichts gelernt?

31.07.2019

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Vor zehn Jahren erschütterte eine schwere Krise die Weltwirtschaft. Auslöser waren damals US-Immobilienkredite, deren Kreditnehmer eine schlechte Bonität hatten. Droht sich die Geschichte zu wiederholen, dieses Mal wegen Autokrediten?

Zahlen der Federal Reserve Bank of New York weisen auf eine alarmierende Entwicklung hin: Die Zahl der Autokredite für Personen mit mangelhafter Bonität ist im ersten Quartal um 6,2 % gestiegen. Somit kletterte das Volumen der Subprime-Autokredite um 5,1 Mrd. Dollar auf 44,9 Mrd. Dollar. Ein kleiner Hoffungsschimmer: Gegenüber dem Vorjahresquartal ist dieser Wert um 1,7 Mrd. Dollar gesunken.

Insgesamt waren im ersten Quartal 2019 in den USA Autokredite mit einem Neukreditvolumen von 139,1 Mrd. Dollar prinzipiell ausfallgefährdet, das entspricht 32,3 % aller Autokredite. Zu einem Problemfall wird die Situation mit der Ausweitung der Kreditvergabe. So ist die Anzahl der vorhandenen Autokredite binnen zwölf Monaten von um ca. 3 Mio. auf 113,91 Mio. gestiegen.

„Betrachten wir den üblichen Verlauf, wird die Kreditvergabe im zweiten und dritten Quartal 2019 sichtbar ansteigen und damit auch die Zahl der Subprime Autokredite“, erklärt Tina Reisewitz, Kreditexpertin des Fachportals Kreditvergleich.net. „Bedenklich stimmt indes, dass das Volumen von Neukreditverträgen mit schlechter oder eher schlechter Bonität bereits im Frühjahr gestiegen ist, statt saisonal abzusinken. Das war zuletzt 2012 der Fall.“ (ahu)