Apple will die Arbeitswelt revolutionieren
07.06.2023
Screenshots der VisionPro. Foto: Apple
Apple hat am 5. Juni im Rahmen der Entwicklerkonferenz WWDC mit der Vision Pro sein erstes Mixed-Reality-Headset präsentiert. „Heute beginnt eine neue Ära des Computers“, erklärte Apple-Chef Tim Cook vollmundig bei der Vorstellung. „So wie der Mac das Personal Computing eingeführt hat und das iPhone das mobile Computing, führt die Apple Vision Pro das räumliche Computing ein.“
Die Vision-Pro-Brille und zeigt wahlweise eine vollständig virtuelle Realität (VR) oder eine Übertragung der echten Welt, über die dann virtuelle Objekte gelegt (Augmented Reality, AR). Die Brille besteht aus einer Glasfront mit Aluminiumrahmen. Im Inneren befinden sich fünf Sensoren, 12 Kameras und für jedes Auge ein Display, die mit zusammen 23 Millionen Pixel eine höhere Auflösung als der 4K-Standard bietet. Die Technik im Inneren wird durch Lüfter an den Außenseiten gekühlt.Ein modularer Aufbau sorgt dafür, dass die Vision Pro an viele Gesichtsformen und Kopfgrößen angepasst werden kann. Eine "EyeSight"-Funktion projiziert die Augen des Nutzers auf die Außenseite der Brille, so dass der Nutzer nicht von anderen Personen isoliert wird. Mit den Kameras können auch 3D-Videos aufgenommen werden. Das Gerät verwendet den Apple M2-Chip sowie einen speziell entwickelten Apple R1-Chip. Die Brille soll ab Anfang 2024 zum stolzen Preis von 3.500 US-Dollar zunächst nur in den Vereinigten Staaten verfügbar sein.
Apple sieht ein "immenses Potenzial" in der Mixed-Reality-Technologie. AR und VR könnten in einer Vielzahl von Anwendungsbereichen eingesetzt werden, von Gaming und Unterhaltung bis hin zu Bildung, Gesundheitswesen und Unternehmensanwendungen wie Schulungen, Konferenzen oder Simulationen. Durch die Einführung einer Mixed-Reality-Brille will Apple aufstrebenden Märkte erschließen und sich als führender Anbieter von AR/VR-Technologien positionieren.
Unternehmen wie Facebook (Meta), Microsoft und Google haben ebenfalls bereits Milliarden in diese Technologie investiert. Die Covid-Pandemie habe die Art und Weise, wie Menschen arbeiten und miteinander interagieren, grundlegend verändert. Das Interesse an Technologien, die remote Zusammenarbeit ermöglichen, sei riesig geworden.
Apples VR-Brille wird auch als Offensive gegen Facebooks Metaversum betrachtet. Zwar hat bereits das Trendthema Künstliche Intelligenz (KI) dem digitalen Meta-Raum den medialen Rang abgelaufen, doch Mark Zuckerberg hatte kürzlich bei der Vorstellung der Facebook-Quartalszahlen erklärt, trotz eigener KI-Projekte auch an seiner Strategie für das Metaversum festzuhalten. Apple wiederum vermied es bei der Vision-Pro-Präsentation den Begriff „Metaversum“ zu benutzen und stellte einen eigenen, sehr professionell wirkenden digitalen Raum mit menschlich animierten Nutzern vor. (sg)