Projekt gecco2 – Unternehmen nutzt finanzielle Daten zur Erstellung eines CCF (Corporate Carbon Footprint)

18.10.2022

Dr. Serhan Ili, CEO von ILI.Digital / Foto: @ ILI.Digital

Um Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen, ist es notwendig, eine digitale Transformation zu initiieren. ILI.Digital misst beim Projekt gecco2 anhand betriebswirtschaftlicher Zahlen den ökologischen Fußabdruck von Unternehmen. Wie dies funktioniert, welche Bedeutung das Stichwort #InfluenceChange hat und welcher Nutzen für Unternehmen aus digitaler Transformation entsteht, erläutert der Gründer und CEO von ILI.Digital, Dr. Serhan Ili.

Als Experten für digitale Transformation habt ihr euch auf die Fahne geschrieben, Geschäftsmodelle zu zerstören. Setze das für unsere Leser doch kurz in Kontext und stelle euch vor.

Geschäftsmodelle zu zerstören bedeutet für uns, auf Basis bestehender Assets ein digitales Geschäftsmodell aufzubauen - immer mit Verbindung zu etablierten Business Units, also dem Kerngeschäft. So unterstützen wir Unternehmen dabei, die Frage zu beantworten, wie sie in drei bis fünf Jahren Umsatz generieren.

Beim Projekt gecco2 kollaboriert ihr mit der Volksbank und myclimate, um Neues zu schaffen. Inwiefern ändert sich der Prozess, wenn man keinen Status Quo als Anhaltspunkt hat?

Bei diesem Projekt arbeiten wir mit Experten aus allen Fachbereichen zusammen. Wir stehen mit allen Partnern im regelmäßigen Austausch. Das beschleunigt selbstverständlich die Entwicklung und daher können wir auch bei diesem Projekt auf bestehende Assets zurückgreifen. Als Anhaltspunkt haben wir schließlich die finanziellen Informationen der Unternehmen genommen, da diese am besten dokumentiert und einheitlich strukturiert sind.

Können Sie einen kurzen Einblick in das Projekt gecco2 geben? Was können wir erwarten?

Der Nucleus des Projekts ist ein Corporate Carbon Footprint (CCF) Rechner. Mithilfe dieses Tools können Unternehmen schnell und einfach ihren ökologischen Fußabdruck messen. Die Messung aller direkten und indirekten Emission wäre allerdings hier nicht zweckdienlich. Der Aufwand würde bei dieser Herangehensweise proportional zu der respektiven Größe des Unternehmens steigen. Um die Berechnung des CCF effizient und skalierbar zu halten, leiten wir diesen aus dem ökonomischen Fußabdruck ab. Unternehmen können dafür einfach ihre betriebswirtschaftliche Auswertung hochladen und erhalten in wenigen Minuten ihren ökologischen Fußabdruck. Vergleicht man nun die Zeit und den Aufwand, die es bedarf, um intern alle Aktivitäten zu tracken und ökologisch zu bewerten mit einem simplen Upload der BWA, sieht man wie enorm der Mehrwert für Unternehmen ist. Darüber hinaus werden ein fortlaufendes Tracking, welches monatlich den CCF berechnet, und Benchmarking integriert.

Nun leben wir in einer schnelllebigen Welt. Wie stellt man sicher, ob das Ergebnis am Ende wirklich langfristig up-to-date sind?

Wir achten bei allen Projekten darauf, dass wir die neuen Strukturen fest an das Kerngeschäft binden. Selbst nach einer Transformation, sollte sich dies nur geringfügig ändern und die neuen Strukturen sollten sich nahtlos an die respektive Business Unit anschließen. Ein weiterer großer Faktor für eine langfristige Transformation ist die Genauigkeit bei der Messung und Bewertung des Status Quo. Grundsätzlich kann man alles verwalten und aussteuern, was man zuvor gemessen und bewertet hat. Deswegen ist es auch wichtig, den Status Quo kontinuierlich zu prüfen. Unser Ziel und unsere Mission sind immer auch ein solches Umdenken anzustoßen. Wenn dies gelingt und das Unternehmen sich gegenüber neuen Chancen und Herausforderungen sensibilisiert, kann man Handlungsbedarf und -möglichkeiten frühzeitig erkennen und entsprechende Schritte einleiten. Deswegen ist eines unsere Leitmotive auch #influenceChange.