Bonnfinanz: Deutschlands ältester Finanzvertrieb möchte durch BlackFin weiter wachsen

28.08.2019

Dr. Kai Wilhelm Franzmeyer, Aufisichtsratsvorsitzender von Bonnfinanz (li.) und Martin Lütkehaus, Vorstandsvorsitzender Bonnfinanz AG (re.) / Foto: © Bonnfinanz

Um die Bonnfinanz AG war es in den letzten Jahren ruhig geworden. Sowohl bei den Provisionserlösen als auch bei der Vermittlergewinnung konnte Bonnfinanz nicht so richtig punkten. Mit 60 Mio. Euro Provisionserlösen und 511 Vertriebspartnern in 2018 liegt das Unternehmen aktuell an siebter Stelle der großen Finanzvertriebe. Dabei hätte der älteste Finanzvertrieb in Deutschland eigentlich mehr zu bieten. Aber durch den Alleinaktionär Zurich-Versicherung wurde die Bonnfinanz nach Meinung des Managements oft ausgebremst. Das soll sich jetzt ändern: Der neue Eigentümer heißt BlackFin Capital Partners und kommt aus Frankreich. BlackFin wurde 2009 in Paris gegründet und bringt neben großer Investitionsbereitschaft lange Erfahrungen im internationalen Finanzvertrieb mit. Das soll Bonnfinanz helfen, wieder auf die Beine zu kommen und Marktanteile zurückzugewinnen. finanzwelt wollte es genau wissen und sprach mit Dr. Kai Wilhelm Franzmeyer, DACH-Chef von BlackFin und Aufsichtsratschef von Bonnfinanz und mit Martin Lütkehaus, Vorstandschef von Bonnfinanz AG.

finanzwelt: Herr Dr. Franzmeyer, wer steckt hinter BlackFinCapital Partners AG?

Dr. Kai Wilhelm Franzmeyer: BlackFin Capital Partners ist ein auf Wachstum spezialisierter Investor, der 2009 gegründet wurde und von vier Gründungspartnern geführt wird. Das Team besteht aus 25 erfahrenen Fachleuten aus verschiedenen europäischen Ländern. Büros gibt es in Paris, Brüssel und in Frankfurt. Unsere Strategie konzentriert sich in erster Linie auf Geschäfte im Finanzdienstleistungssektor in Kontinentaleuropa. BlackFin Capital Partners unterstützt erfolgreiche Management-Teams dabei, ihre Geschäfte strategisch noch besser zu entwickeln und voranzubringen.

finanzwelt: Herr Dr. Franzmeyer, Ihre Company war bisher in Deutschland wenig bekannt. Wieso haben Sie jetzt den deutschen Markt verstärkt im Fokus und welche Akquisitionen haben Sie bereits in Deutschland getätigt?

Dr. Franzmeyer: Die Finanzdienstleistungsmärkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind attraktiv und zentral für die Umsetzung einer europäischen Strategie. BlackFin Capital Partners hat mit der Finanzen.de Gruppe bereits erfolgreich in Deutschland investiert. Durch unsere Unterstützung hat Finanzen.de sich zum führenden europäischen Marktplatz für Versicherungs- und Finanzleads entwickelt. Im deutschsprachigen Raum sehen wir Potenzial für weitere interessante Transaktionen.

finanzwelt: Herr Lütkehaus, warum ging es mit Ihrem Gesellschafter Zurich nicht mehr?

Martin Lütkehaus: Zurich ist und wird auch weiterhin ein wesentlicher Partner für die Bonnfinanz bleiben. Wir als Bonnfinanz sehen uns als Allfinanzdienstleister und wollen unser Geschäftsmodell weiterentwickeln. In einem Konzernverbund eines Versicherers, der eine produktspezifische Vertriebssicht haben muss, stößt eine solche Strategie der Bonnfinanz natürlicherweise an ihre Grenzen. In dem neu definierten Rollenverständnis sehen wir eine Win-win-Situation für Bonnfinanz und Zurich.

Warum mit dem neuen Eigentümer auch ein Neuafang gelingen soll, erfahren Sie auf Seite 2