„Wir haben hohe Widerstandskraft bewiesen“

12.08.2020

Klaus Peter Röhler, Vorstandsvorsitzender der Allianz Deutschland AG / Foto: © Allianz

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen hat die Allianz Deutschland im ersten Halbjahr insgesamt ihren Umsatz gesteigert, Ein wesentlicher Grund hierfür war umfassende Digitalisierung. Das Ergebnis wurde jedoch durch die Krise deutlich belastet.

Mit 22,4 Mrd. Euro erzielte die Allianz Deutschland zwischen Januar und Juni über alle drei Versicherungssparten einen um ca. 400 Mio. Euro höheren Umsatz erzielt als im Vorjahreszeitraum. Einen Beitrag zum Wachstum hat der Bereich der Schaden- und Unfallversicherung geleistet, der seinen Umsatz um 1 % auf 6,7 Mrd. Euro gesteigert hat. In den einzelnen Geschäftsbereichen machten sich dabei die Auswirkungen der Corona-Pandemie zum Teil deutlich bemerkbar. So ging das Kfz-Versicherungsgeschäft aufgrund des Rückgangs an PKW-Neuzulassungen in Deutschland merklich zurück. Dennoch hat der Versicherer in der Kfz-Versicherung auch positive Nachrichten zu vermelden: So entwickelte sich die Kooperation mit der ADAC sehr positiv.

Wegen Homeoffice und fehlender Freizeitmöglichkeiten haben viele Menschen gerade in den Monaten März und April ihr Auto deutlich seltener genutzt als sonst. Um ihren Kunden entgegenzukommen, bot die Allianz Deutschland ihren Kfz-Kunden eine sofortige Prämienrückerstattung, wenn sie in diesem Jahr deutlich weniger fahren als geplant. Bislang haben mehr als 60.000 Kunden eine Rückzahlung erhalten.

Auch wenn die Sparte Arbeits- und Vertragsrechtsschutzversicherung im ersten Halbjahr Zuwächse verzeichnen konnte, lagen die Neu- und Mehrbeiträge in der Schaden- und Unfallversicherung insgesamt um 6,3 % unter dem Vorjahresniveau.

Eine Versicherungsart, die in den vergangenen Monaten sehr im Mittelpunkt stand, war die Betriebsunterbrechungsversicherung. Mit dem „bayerischen Kompromiss“ (finanzwelt berichtete) kam die Allianz dabei geschlossenen Betrieben entgegen. „Obwohl nach unserer Auffassung kein Versicherungsschutz aus der Betriebsschließungsversicherung besteht, stellt die Allianz Deutschland mit dem ,bayerischen Modell‘ den betroffenen Hotel- und Gastronomiebetrieben bundesweit einen höheren zweistelligen Millionenbetrag zur Verfügung. Und zwar schnell und unkompliziert. 75 %  der betroffenen Kunden haben das Angebot bereits angenommen“, so Klaus-Peter Röhler, Vorstandsvorsitzende der Allianz Deutschland AG. Der Versicher denkt zudem in Zusammenarbeit mit Politik und Verbänden darüber nach, wie künftig ein Absicherung im Pandemiefall bspw. im Rahmen einer Private Public Partnership organisiert werden könnte. „Wir glauben, dass dafür ein übergreifender europäischer Rahmen sinnvoll sein könnte. Die Umsetzung sollte dann aber lokal erfolgen und muss an den länderspezifischen Kontext angepasst sein. Wir beteiligen uns aktuell an den konstruktiven Diskussionen mit den relevanten Interessenvertretern über eine konkrete Ausgestaltung“, so Röhler.

Die Corona-Krise ist für die Allianz genauso neu wie für den Rest der Menschheit. Das erste Halbjahr 2020 brachte für die Allianz aber auch positive Neuigkeiten: So ging die neue Privatschutz an den Start. Mit dieser und der Kfz-Versicherung hat die Allianz Deutschland nun alle wichtigen Produkten für den Privatkunden auf das Allianz Kundenmodell umgestellt. „Diese vereinfachte Produktarchitektur bringt für den Kunden vor allem mehr Transparenz und eine deutliche Erweiterung der Deckung“, betont Klaus-Peter Röhler. „Der Privatschutz, der unter anderem Haftpflicht, Hausrat, Wohngebäude, Rechtsschutz und Unfall beinhaltet, war bereits in seiner ersten Fassung sehr erfolgreich und ist zwischen 2013 und 2019 jährlich um fast zwölf Prozent gewachsen. Daran knüpfen wir jetzt an. Im ersten Halbjahr 2020 konnten wir bereits mehr als 70.000 Policen des neuen Privatschutz verkaufen“, so der Vorstandsvorsitzende weiter.

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