Osmium – das Edelmetall für die Ewigkeit
13.08.2021
Ingo Wolf, Direktor des Deutschen Osmium-Instituts / Foto: © Deutsches Osmium-Institut
finanzwelt: Wie gewinnen Sachanleger denn Informationssicherheit in der Fülle der Anbieter und News? Wolf: In unseren Zeiten der Fake-News und der Verbreitung gefährlicher Mischungen aus wahrer oder unwahrer Information wird es für Anleger und Sachanleger vermehrt komplex, im Internet valide Information zu finden. Zudem finden wir jeden Tag Meldungen von Bloggern und selbsternannten Journalisten, die ohne Recherche und oft zur Unterstützung eigener Interessen Fakten biegen und verbreiten. Diese Entwicklung, die Fake-News gegenüber Faktenverbreitung auch noch begünstigt und die unterfeuert wird durch die Auswahl von Themen durch Massenmedien der Social Media-Welt, macht es für einen Nichtfachmann nahezu unmöglich, Quellen zu finden, denen er vertrauen kann. Dies ist einer der Gründe, warum im Rahmen der Markteinführung von Osmium die Institute gegründet wurden, die speziell vorbereitet sind, um Fakten zu checken und aus erster Hand zu verbreiten. Sie tun dies in Landessprache vor Ort beim Kunden und sind offen für die Kommunikation mit jedwedem Fragesteller.
finanzwelt: Herr Wolf, Sie kommen gerade vom dritten, jährlichen Osmium-Symposium zurück, welches dieses Jahr in Dubai stattfand. Was haben Sie zu berichten? Wolf: Der Ort für das Symposium wurde mit Bedacht gewählt, da die Wüstenstadt sich mehr und mehr zu einem Businessdrehkreuz wie Singapur in der West-Ost-Achse entwickelt. Mit mittlerweile drei Millionen Einwohnern gewinnt die Stadt der Wüste mehr und mehr Terrain ab. Vor allem aber sehen wir eine Entwicklung, die zwar immer noch einen Hang zur Steuerneutralität besitzt, aber Stück für Stück unter der Verwendung westlicher Maßstäbe agieren möchte. Dieser Prozess wird sicherlich noch lang sein, aber zumindest ist er mittlerweile gewollt. Im Rahmen der Gespräche der Delegierten, die sich zentral um die Verhinderung von Geldwäsche drehten, wurde deutlich, dass Firmen im nahen Osten eigenverantwortlich handeln und internationale Verbindungen gut überprüft sein müssen, bevor Geschäfte anberaumt werden. Für den Osmium-Markt sind dies aus der geschützten Umgebung Europas heraus nun entscheidende Monate, in denen der Kampf gegen Geldwäsche an erster Stelle stehen muss. Denn nur so ist Nachhaltigkeit im Handel zu erreichen. Mit der Osmium-Welt-Datenbank ist damit der Grundstein gelegt. Denn Zollbehörden der USA, Kanadas, Europas, Australiens und vieler anderer Länder haben bei Grenzübertritt den Zugriff auf die Daten der einzelnen Stücke. Die Herkunft von Geldern und die politische Exposition von Personen stehen ebenso im Fokus wie Zahlungsmittel, Tauschmittel, Erbschaft und Schenkung. Denn auch bei Osmium vermerken die Hotlines rund um den Globus mehr und mehr Anfragen, die einen klaren Verschleierungsgedanken tragen. Das Ziel des diesjährigen Symposiums war es, hier von Beginn an einen klaren Riegel vorzuschieben. Bei Verdacht auf Geldwäsche oder Verschleierung der Herkunft von Geldern wird bei Osmium-Käufen Meldung an die Finanzbehörden gemacht. Das gilt ohne Wenn und Aber, denn im Endeffekt geht es darum, einen fantastischen Markt für die ehrlichen Player zu schützen.
finanzwelt: Auf dem Symposium wurde auch über Mengenmodelle gesprochen und es wurden die internationalen Ressourcen abgeschätzt? Wolf: Ja, auch die Ressourcen haben eine wesentliche Rolle gespielt. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Ressourcen etwas höher liegen, als in der Vergangenheit vermutet wurde. Auf der anderen Seite stellte sich aber auch klar heraus, dass die gewinnbaren Reserven niedriger sind als zunächst vermutet. In den nächsten Monaten wird deshalb eine neue Ressourcenschätzung freigegeben, die über die Osmium-Institute abfragbar sein wird. Die Zahlen werden genauer sein als die genannten Zahlen der Vergangenheit, allerdings gibt es immer noch viele Faktoren, die eine Restungenauigkeit nicht verhindern können. So sind zum Beispiel aus Russland oder China keine validen Zahlen zu erhalten, da sie als Staatsgeheimnis gelten. Wir gehen aber auch davon aus, dass diese Reserven nur aus kleinen Mengen bestehen und die Länder nicht verlassen werden. Klares Ergebnis ist: Osmium ist und bleibt das Seltenste der nicht- radioaktiven Elemente, der Metalle und der Edelmetalle. Diese Stellung wird ihm kein anderes Element mehr nehmen. Interessant ist die Verteilung des Osmiums in der Erdkruste, denn Osmium wird von 0 bis 5.000 Meter Tiefe gemeinsam mit Platin abgebaut. Im Prinzip gibt es keine Osmium- Minen, denn Osmium ist ein Beimetall, das in Platin nur in Spuren zu finden ist. Wenn diese Spuren nicht direkt getrennt werden, dann verbleiben sie Atom für Atom im Platin. Dies führt dazu, dass das Osmium, welches jedes Jahr das Licht der Welt erblickt, im Platinmarkt auf nimmer Wiedersehen verschwindet. Die Fördermenge an Osmium in der westlichen und afrikanischen Welt beträgt circa eine Tonne. Circa die Hälfte des Osmiums geht als Osmiumtetroxid in die medizinische Forschung, spielt dort aber keine wesentliche Rolle. Es ist in allen seinen medizinischen Anwendungsformen leicht zu ersetzen. Die andere Hälfte wird für universitäre Forschungen genutzt oder direkt zur Verwendung als Sachanlage kristallisiert. Ein kleiner Teil des Osmiums wird auch nach wie vor als Schmelzperle oder Osmium-Cube an Elementesammler verkauft. Dieser Markt muss unterbunden werden, da Osmium in dieser Form eine offene Oberfläche besitzt und als giftig einzustufen ist. Osmium-Institute oder deren Partner würden solche Produkte niemals als Anlagegut erwerben. Vor allem sind sie natürlich im Gegensatz zu kristallinem Osmium auch giftig. Anleger, die diese Waren erwerben, werden neben dem gesundheitlichen Risiko für immer auf den Waren sitzen bleiben. Osmium, und damit natürlich die Platinlagerstätten unterliegen einer immerwährenden Prüfung in Bezug auf das Wollen und Können im Abbau. Es ist möglich, bis in 5.000 Meter Tiefe zu schürfen. Allerdings unter extremen Temperaturen in der Nähe des Erdmantels und extremen Sicherheitsbedingungen. Die technischen Herausforderungen sind enorm. Es muss also immer ein Platinpreis existieren, der den Abbau in den nötigen Tiefen entlang der schmalen Flöze ökonomisch sinnvoll erscheinen lässt. Sollten Elektroautos oder Wasserstoffautos die Welt erobern, wird Platin in vielen Bereichen nicht mehr benötigt. Damit wird der Platinpreis sinken und der Abbau in großen Tiefen nicht mehr bezahlbar sein. Das Ergebnis wird ein vorgezogenes Ende der Lieferungen mit Rohosmium sein. Natürlich werden immer wieder kleine Mengen aus unterschiedlichen Minen der Welt in den Platinmarkt gelangen, aber die aktuell abbaubaren Regionen sind dann nicht mehr erreichbar. Damit könnte, getriggert durch den zurückgehenden Platinmarkt, das theoretische Konstrukt des ‚Osmium-BigBang‘ näher rücken. Aber auch hier wurde auf dem Symposium mit Zahlen vorsichtig umgegangen, denn es sind einfach noch zu viele Unbekannte in den Gleichungen. So oder so bleibt der Osmium-Markt bestimmt der spannendste unter den Edelmetallen. Denn tatsächlich ist ein Trend spürbar, dass Gold- und Silbereigentümer sich von den seitwärts verlaufenden Metallen trennen und in Osmium als „tangible Asset“ ihre Sicherheit suchen.
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